Schweizweite Studie: Lungenschäden nach Covid-19 nachgewiesen

08.01.2021 - Coronavirus
Eine schweizweite Studie stellt erstmals fest: schwere Covid-19-Erkrankungen können auch nach vier Monaten noch anhaltende Beeinträchtigungen der Sauerstoffaufnahme der Lunge zur Folge haben. Beteiligt an der Studie war auch das Kantonsspital St.Gallen.

Die schweizweite «Swiss national Covid-19 lung study» unter der Leitung des Inselspitals und der Universitätsspital Bern stellt erstmals fest: schwere Covid-19-Erkrankungen können auch nach vier Monaten noch anhaltende Beeinträchtigungen der Sauerstoffaufnahme der Lunge zur Folge haben. Eine Langzeitbeobachtung und Behandlung dieser Patientinnen und Patienten ist wichtig und dringlich.

Die funktionelle Veränderung wurde anhand einer verminderten Kohlenmonoxid-Diffusionskapazität (DLCO) festgestellt. Nach einer schweren Covid-19-Erkrankung betrug die mittlere DLCO 76% (Median) des erwarteten Wertes. Das heisst: Noch 4 Monate nach der Infektion vermindert eine schwere Covid-19-Erkrankung die Sauerstoffaufnahme der Lunge im Durchschnitt um einen Fünftel gegenüber dem erwarteten Wert einer gesunden Person.

Schweizweite Beteiligung

Die «Swiss national Covid-19 lung study» ist in mehrfacher Hinsicht ein aussergewöhnliches Forschungsprojekt. So haben sich hier die bedeutendsten pneumologischen Zentren der Schweiz (Inselspital Bern, Centre hospitalier universitaire vaudois, Hôpital du Valais, Universitätsspital Zürich, Hôpital fribourgeois, St.Claraspital Basel, Hôpitaux Universitaires de Genève, Clinica Luganese Moncucco sowie das Kantonsspital St.Gallen) in kürzester Zeit zu einem gemeinsamen Effort zusammengefunden.

Prof. Dr. Dr. Martin Brutsche, Leiter Lungenzentrum am Kantonsspital St.Gallen, beurteilt diese Leistung wie folgt: «Durch die Zusammenarbeit der grossen Schweizer Spitäler war es möglich, innert kurzer Zeit die notwendige Anzahl Patienten mit COVID-19-Pneumonie zusammenzutragen, was nun zu aussagekräftigen Resultaten geführt hat und
international beachtet wird.»