Forschergruppe des Kantonsspitals St.Gallen publiziert bedeutende Studie

03.11.2020
In der Schweiz erkranken jedes Jahr über 4000 Patienten an Darmkrebs und über 1800 Patienten versterben in der Schweiz jährlich an den Folgen dieser Erkrankung. Ein Viertel der Patienten mit Darmkrebs haben zum Zeitpunkt der Diagnosestellung Lebermetastasen. Vor Therapieplanung erfolgt daher eine Computertomographie (CT), um die Leber auf Metastasen zu untersuchen. Aufgrund von Studienergebnissen wird aber angenommen, dass in 20 bis 30% eine CT-Untersuchung schon vorhandene Lebermetastasen nicht diagnostizieren kann.

Eine Studie einer Forschergruppe der Klinik für Gastroenterologie/Hepatologie des Kantonsspitals St.Gallen, mit Dr. Mikael Sawatzki als Erstautor, wurde am 14. Oktober 2020 im bedeutenden Wissenschaftsmagazin «Journal of Hepatology» veröffentlicht. In der Studie wurden 296 Patienten mit einem kolorektalen Karzinom mittels CT und Kontrastmittelsonographie untersucht. Insbesondere bei Patienten mit einem T3- und T4-Stadium eines kolorektalen Karzinoms wurden in 4% zusätzliche Lebermetastasen mit Hilfe der Kontrastmittelsonographie gefunden, welche mit dem CT-Staging nicht gesehen wurden. Jeder 25. Patient mit T3/T4-Tumor würde daher von der Kontrastmittelsonographie profitieren. Bei 75% dieser Patienten musste die onkologische Therapie geändert werden. In 21% der durchgeführten CT-Staging-Untersuchungen konnten meist kleine Leberundherde nicht definitiv beurteilt werden. Hier konnte die Kontrastmittelsonographie in 98.4% die Dignität der Leberrundherde richtig beurteilen. Mit der Kontrastmittelsonographie kann daher die Diagnose von Lebermetastasen verbessert werden.