Leistungs- und Strukturentwicklung: Regierung präsentiert Vorschlag

23.10.2019
Im Mai 2018 hat der Verwaltungsrat der St.Galler Spitalverbunde seine Überlegungen für eine langfristige wirtschaftliche und qualitative Sicherung der Gesundheitsversorgung vorgestellt. Dies hat eine Diskussion über die Gesundheitsversorgung im Kanton St.Gallen ausgelöst. Am 23. Oktober 2019 präsentierte die Regierung an einer Medienkonferenz den Vorschlag zur Leistungs- und Strukturweiterentwicklung der St.Galler Gesundheitsversorgung.

Lenkungsausschuss
Um alle Fragestellungen aufzuarbeiten, hat die Regierung im Juni 2018 einen Lenkungsausschuss installiert, bestehend aus den RegierungsrätInnen Heidi Hanselmann, Benedikt Würth und Marc Mächler sowie den VR-Mitgliedern Felix Sennhauser und Yvonne Biri. In insgesamt acht Teilprojekten wurden mehr als ein Jahr lang alle Themen rund um die Zukunft der St.Galler Gesundheitsversorgung beleuchtet. Neben der Ausarbeitung des Detailkonzeptes des Verwaltungsrats wurden rechtliche, gemeinwirtschaftliche und volkswirtschaftliche Fragestellungen geklärt und auch alternative Lösungsvorschläge erarbeitet. Ebenso wurden zahlreiche Interessensgruppen und ihre Anliegen mit einbezogen, darunter die Standortgemeinden und die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte.

«4plus5»-Variante vorgestellt
Die St.Galler Regierung sowie der Verwaltungsrat der Spitalverbunde des Kantons St.Gallen haben am 23. Oktober 2019 die Mitarbeitenden sowie die Öffentlichkeit darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie dem Kantonsrat das Vernehmlassungsdokument zur Realisierung der sogenannten «4plus5-Variante» vorlegen werden.

Die «4plus5»-Variante basiert im Wesentlichen auf der vom Verwaltungsrat der Spitalverbunde vorgeschlagenen Reduktion auf vier sogenannte Mehrspartenspitäler an den Standorten St.Gallen, Grabs, Uznach und Wil. An diesen vier Standorten wird weiterhin ein stationäres Angebot ähnlich dem heutigen Leistungsumfang angeboten, wobei der Standort St.Gallen weiterhin Leistungen eines Zentrumsspitals (Endversorger) wahrnimmt. Das Konzept sieht zudem vor, an den fünf Standorten Altstätten, Flawil, Rorschach, Walenstadt und Wattwil anstelle eines Mehrspartenspitals sogenannte regionale Gesundheits- und Notfallzentren zu etablieren, die über einen 7x24h-Notfallzugang und wenigen Überwachungsbetten verfügen.

Politischer Prozess startet
Der politische Prozess der Vernehmlassung sieht vor, dass die Regierung in einem ersten Schritt die vorbereitende Kommission des Kantonsrats (VoKo) sowie weitere Interessensgemeinschaften (Bsp. betroffene Standortgemeinden) mit dem Vorschlag der «4plus5»-Variante orientiert. Anschliessend wird der Kantonsrat 2020 mit einer bereinigten regierungsrätlichen Botschaft bedient, die er in seiner Sessions-Sitzung bearbeitet und über das weitere Vorgehen diskutiert und entscheidet. Dieser Prozess wird voraussichtlich wenige Monate in Anspruch nehmen.

Weiterführende Informationen zum Regierungsvorschlag finden Sie zudem unter: www.spitalzukunft.sg.ch