Trotz guter Gesamtleistung negativer Jahresabschluss

12.05.2016 - Geschäftsbericht, Jahresergebnis
Mehr Umsatz, mehr Patienten und trotzdem muss das Kantonsspital St.Gallen mit den Standorten St.Gallen, Rorschach und Flawil erstmals seit Einführung der neuen Spitalfinanzierung 2012 ein Defizit ausweisen.

So schliesst das Geschäftsjahr 2015 bei einem Jahresumsatz von CHF 806 Millionen (Vorjahr CHF 788 Millionen) mit einem Verlust von CHF 3,4 Millionen ab. Im Vorjahr wurde noch ein Gewinn von CHF 6,8 Millionen ausgewiesen. Insgesamt wurden am Kantonsspital St.Gallen im letzten Jahr 35'041 stationäre Patienten mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 7,3 Tagen behandelt (Vorjahr 34'317). Die Anzahl ambulanter Besuche belief sich auf 463'630 (Vorjahr 458'872). Das Kantonsspital St.Gallen beschäftigt über 5'600 Mitarbeitende und bietet 660 Ausbildungsplätze an. Es zählt damit zu den grössten Spitälern der Schweiz.

Daniel Germann, Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung sieht für das negative Ergebnis vorab zwei Gründe: „Während wir auf der Ertragsseite bei den ambulanten Leistungen etwas weniger eingenommen haben als budgetiert, liegen wir auf der Kostenseite bei den Personal- und Sachkosten ganz leicht über den geplanten Ausgaben.“ Zudem hätten die Verrechnung von medizinischen Dienstleistungen zu Selbstkosten, komplexe kostenintensive medizinische Entwicklungen sowie infrastrukturelle und gesetzliche Rahmenbedingungen dazu geführt, dass kantonale Spitäler nahe an der Gewinnschwelle wirtschaften müssen, ergänzt der Vorsitzende der Geschäftsleitung. „Bereits kleinste Nachfrageschwankungen führen zu einem negativen Betriebsergebnis“, hält Daniel Germann dazu fest. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung hätten aber die entsprechenden Rückschlüsse gezogen und man blicke trotz allem zuversichtlich in die Zukunft, so Germann weiter. „Das Kantonsspital St.Gallen wird sich weiterhin als innovatives Zentrumsspital im Markt positionieren. Zudem steht die konsequente Ausrichtung der Abläufe und Prozesse auf die Patientinnen und Patienten weiterhin im Zentrum unserer Bestrebungen.“