Interventionelle Radiologie (Diagnostik)

Die Interventionelle Radiologie ist ein Bereich innerhalb der Radiologie, bei dem invasive bildgesteuerte Untersuchungen und Behandlungen durchgeführt werden. Es wird zwischen vaskulären (Blutgefässe) und nicht vaskulären (Tumore, Gallenwege, etc.) Bildgebungen und Eingriffen unterschieden.

 

Die Interventionelle Radiologie befasst sich mit Erkrankungen und Veränderungen des Blutkreislaufes und der Organe.

Die Interventionelle Radiologie wird in zwei grosse Bereiche eingeteilt: die Diagnostik (Erkennung von Erkrankungen, Anlagestörungen, Anomalien usw.) und die Intervention (Behandlung von zumeist vaskulären Erkrankungen, invasive Eingriffe am Blutkreislauf und den Organen). Die zur Verfügung stehenden Apparaturen ermöglichen einerseits eine immer raschere und weitergehendere Klärung von Krankheitsprozessen und erlauben andererseits schonendere und weniger belastende Untersuchungen und therapeutische Eingriffe (minimal invasive Therapie).

Viele dieser Erkrankungen sind sehr komplex – deshalb ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Klinik für Angiologie und der Klinik für Gefässchirurgie sehr wichtig und systematisch koordiniert. Fachleute aus diesen Kliniken arbeiten interprofessionell am Ostschweizer Gefässzentrum zusammen.

Vorbereitung der interventionell radiologischen Diagnostik

Es ist wichtig, dass Sie einige Tage vor der Untersuchung beim Hausarzt die aktuellen Laborwerte (INR-, Quick-, Kreatininwert) bestimmen lassen und uns diese telefonisch mitteilen. Sie dürfen vor der Untersuchung eine leichte Mahlzeit einnehmen.

Ablauf der interventionell radiologischen Diagnostik

Vaskuläre Diagnostik

Nach einer lokalen Betäubung wird ein Katheter in das Gefässsystem eingebracht (meistens in der Leiste oder am Arm) und dann unter bildgebender Kontrolle durch den interventionellen Radiologen bis ins gewünschte Blutgefäss vorgeschoben. Über diesen Katheter kann mit Hilfe von Kontrastmittel das Gefäss dargestellt werden, um anschliessend die geplante Diagnostik durchzuführen.
Je nachdem, welches Gefäss punktiert wurde, ist eine spezielle Nachbehandlung (z. B. ein Druckverband) notwendig.

Nicht vaskuläre Diagnostik

Nach einer lokalen Betäubung werden spezielle Nadeln oder Katheter unter bildgebender Kontrolle durch den interventionellen Radiologen bis zum gewünschten Organ vorgeschoben. Nun kann die geplante Untersuchung unter bildgebender Kontrolle direkt im entsprechenden Organ durchgeführt werden. Am Schluss wird ein Verband angelegt.

Nach der interventionell radiologischen Diagnostik

In den meisten Fällen kann die Untersuchung ambulant durchgeführt werden, der Patient verlässt das Spital am gleichen Tag, entweder sofort nach der Untersuchung oder nach einigen Stunden Ruhezeit in einem Spitalzimmer.
Bei komplizierteren Eingriffen ist es sinnvoll, eine Nacht zur Überwachung im Spital zu bleiben.

Wann kann die Diagnostik nicht durchgeführt werden?

Bei einer Unverträglichkeit gegenüber jodhaltigen Kontrastmitteln (Kontrastmittelallergie) ist Vorsicht geboten. Unter Umständen müssen vorgängig zur Vermeidung der Allergie Medikamente intravenös verabreicht werden. Nehmen Sie vorgänging mit Ihrem Hausarzt Kontakt auf.

Bei deutlich eingeschränkter Nierenfunktion ist Vorsicht geboten, dann muss von Fall zu Fall entschieden werden, ob allenfalls andere Untersuchungen oder Eingriffe die gleichen Resultate liefern könnten. Nehmen Sie vorgänging mit Ihrem Hausarzt Kontakt auf.

Bei einer erhöhten Blutungsneigung (durch Gabe blutverdünnender Medikamente oder angeboren) ist Vorsicht geboten. Je nach Eingriff müssen vorgängig ggf. gewisse Medikamente abgesetzt oder umgestellt werden. Nehmen Sie vorgängig mit Ihrem Hausarzt Kontakt auf.

Bilder zur Interventionellen Radiologie

Angiographiegerät

Biplane Angiographieeinheit Artis Q Siemens