Seltene Hormonstörungen und Tumore von Hormondrüsen

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Sogenannte Neuroendokrine Tumore (NET) sind seltene gut- oder bösartige Tumore, die sich aus hormonproduzierenden Zellen entwickeln. Jährlich treten ca. 2-4 Neuerkrankungen pro 100’000 Einwohner auf.

Von ihren Eigenschaften haben die Tumorzellen Ähnlichkeit mit Nervenzellen. Funktionell können sie Botenstoffe oder Hormone ausschütten. Sie entstehen z. B. im Magen-Darm-Trakt oder in der Bauchspeicheldrüse, gelegentlich in der Lunge, im Thymus oder in den Nebennieren.

Die Entstehungs-Ursachen sind unbekannt, manchmal sind sie Teil von mehreren betroffenen Organsystemen im Rahmen genetischer Erkrankungen.

Man unterscheidet zwischen Hormon-produzierenden NET und funktionell inaktiven NET (50-70%). Funktionell inaktive NET weisen keine Hormonausschüttung auf und führen zu keinen Symptomen.

Symptome, die durch eine Hormonüberproduktion des NET ausgelöst werden, sind sehr unterschiedlich und abhängig vom freigesetzten Hormon. Beispielsweise führt eine Überproduktion von Insulin durch einen NET in der Bauchspeicheldrüse zu Unterzuckerungen. Bei einem NET im Darmtrakt kann evtl. zu viel Serotonin ausgeschüttet werden, was zu anfallsartiger Gesichtsrötung, Schwitzen, Herzklopfen, Durchfall oder Atembeschwerden führen kann. Die Symptome müssen im Einzelfall genau analysiert und abgeklärt werden.