Sprunggelenksfraktur und weitere Brüche des Fusses

Knöchelbruch - Wie geht es weiter?

Einer der häufigsten Brüche (Frakturen), unabhängig vom Alter, ist die Sprunggelenksfraktur (Malleolarfraktur). Diese kommt vor allem durch das Umknicken im Sprunggelenk zustande. Dabei kommt es zu starken Hebelkräften, die sich über die stabilisierenden Bänder als Zug- und Druckkräfte auswirken.
Diese Brüche kann man gut in Typen zusammenfassen und die Therapie nach diesen richten. Grundsätzlich wird die Behandlung aber individuell an die Patientin/den Patienten und die Art der Fraktur angepasst.
Undislozierte laterale Malleolarfraktur

Einfache, nicht verschobene oder stabile Frakturen können in einer Vielzahl der Fälle problemlos konservativ behandelt werden. Das Behandlungsschema wird individuell an die Bedürfnisse und Möglichkeiten des Patienten angepasst, der Unterschenkel mit dem Sprunggelenk muss aber in der Regel für mind. 6 Wochen ruhiggestellt werden. In den meisten Fällen genügt dazu ein Walker (gipsähnlicher, aber abnehmbarer Stiefel aus Hartplastik). Die Belastung wird in der Regel auf etwa 10-15 kg beschränkt. In dieser Zeit muss eine Thromboseprophylaxe mit Blutverdünnern durchgeführt werden.

Die Ergebnisse sind nach diesen, einfachen Frakturen normalerweise sehr gut.

Luxiere Malleolarfraktur

Instabile oder verschobene Malleolarfrakturen sind eine Domäne der operativen Behandlung. Auch hier gilt es möglichst individuell und patientenadaptiert die Verletzung genauestens zu analysieren und individuell, patientenadaptiert zu versorgen. Hierfür stehen uns modernste Untersuchungsmethoden (digitales Röntgen, Computertomographie, Magnetresonanztomographie) und Operationsmöglichkeiten zu Verfügung.

Trimalleoläre Versorgung

Die einzelnen Fragmente werden genauestens eingepasst und mit Platten und Schrauben (Stahl oder Titan) fixiert. Zudem werden gerissene Bänder genäht und bei Bedarf vorübergehend mit Schrauben oder starken Fäden ruhiggestellt, um die Heilung zu gewährleisten.

Nach der Operation beginnt die wichtigste und die längste Phase der Behandlung. Zwei Wochen nach der Entlassung können die Fäden durch den Hausarzt entfernt werden. Mindestens in den ersten sechs Wochen ist eine Teilbelastung an Gehstöcken (oder anderer Gehhilfe) notwendig. Aus diesem Grund muss eine Thromboseprophylaxe mit Blutverdünnern durchgeführt werden. Die Physiotherapie wird in der Regel ab Austritt ambulant besucht, in manchen Fällen muss auch mit dieser einige Wochen zugewartet werden. Die erste Nachkontrolle mit Röntgen wird sechs Wochen nach der Operation in der Sprechstunde durchgeführt. Abhängig vom Befund kann zu diesem Zeitpunkt in den meisten Fällen schrittweise auf eine Vollbelastung übergegangen werden. Weitere routinemässige Verlaufskontrollen mit Röntgen erfolgen drei und zwölf Monate nach der Operation. Dann kann gemeinsam mit dem Operateur entschieden werden, ob das Osteosynthesematerial, also die Platten und Schrauben, wieder entfernt werden sollen.

Minimalinvasive Calcaneusosteosynthese

Analog zu Sprunggelenksverletzungen behandeln wir häufig auch Unterschenkel- und Fussverletzungen. Auch hier bieten wir diverse Möglichkeiten zur konservativen Behandlung, aber vor allem auch modernste operative, darunter minimalinvasive Verfahren, um jedem Patienten die bestmögliche und passendste Therapie anbieten zu können.

Aufgrund der hohen Fallzahlen an mittleren bis schweren Sprunggelenks- und Fussverletzungen in unserer Klinik ist die Erfahrung und das Niveau der Operateure sehr hoch. Zusätzlich bilden sich die Ärzte nicht nur kontinuierlich weiter, sondern sind auch selbst Instruktoren und Vortragende an diversen nationalen und internationalen Kursen.