Behandlungsmethode von Aneurysmen

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Übersicht

Allgemein

Die notwendige oder mögliche Art der Versorgung ist einerseits abhängig von Aneurysmafaktoren wie Lage, Form, Grösse und andererseits von Patientenfaktoren wie Alter und Vorerkrankungen. Deshalb handelt es sich beim Behandlungsentscheid um eine individuelle Entscheidung welche interdisziplinär (Neurochirurgie, interventionelle Neuroradiologie) getroffen und mit dem Patienten anschliessend besprochen wird. Das periinterventionelle Risiko bei beiden Interventionen beläuft sich auf etwa 2%. Beides sind seit Jahrzehnten bewährte Behandlungsmethoden welche in Vollnarkose durchgeführt werden. In allen Fällen wird die für den Patienten optimale Behandlung gewählt, was teilweise eine Kombination beider Methoden bedeutet. 
Unsere Patienten kommen nach der Intervention zu regelmässigen klinischen und bildgeberischen Verlaufskontrollen wobei die erste normalerweise nach 6 Monaten stattfindet.

Clipping

Aneurysma, welches mittels Clip von der Durchblutung ausgeschaltet wurde

Beim Clipping erfolgt zunächst eine Schädeleröffnung (Kraniotomie). Unter dem Mikroskop wird das Aneurysma präpariert und dargestellt. Nun wird eine Klammer=Clip quer über den Hals des Aneurysmas gelegt, sodass dieses von der Blutzufuhr abgeschnitten wird. Dadurch ist die schwache Gefässwand nicht mehr dem arteriellen Hochdrucksystem ausgesetzt. Je nach Aneurysmagrösse und Figur können mehr als nur ein Clip notwendig zum Verschluss notwendig sein. Heutzutage handelt es sich in den allermeisten Fällen um Titan-Clips. Damit sind auch zukünftige cMRT-Untersuchungen problemlos möglich.

Coiling

Aneurysma, welches mittels Coiling versorgt wurde

Beim Coiling wird über die Leisten- oder Armarterie mittels Mikrokatheter das Trägergefäss des Aneurysmas aufgesucht und dieses mittels Coils verschlossen. Dabei wird das Aneurysma mit dem Coil ausgefüllt welcher zu einer Thrombosierung und dadurch Verschluss des Aneurysmas führen. Bei Bedarf kann eine Art Gefässprothese (Stent, Flow diverter) oder Ballon zur Platzierung der Coils oder als alleinstehendes Mittel zu Hilfe genommen werden. In diesen Fällen kann eine Blutverdünnung für die erste Zeit nach der Intervention notwendig sein.