Gangstörungen und Ataxien

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Gangstörungen können zusammen mit anderen v.a. neurologischen Symptomen auftreten oder als einziges Leitsymptom einer neurologischen Erkrankung im Vordergrund stehen. Im Alltag steht für Betroffene die eingeschränkte Mobilität und das mit Gangstörungen assoziierte Sturzrisiko im Vordergrund.

Gangstörungen sind sehr häufig auftretende und die Lebensqualität relevant einschränkende Symptome, die einer weiteren Abklärung bedürfen. Unsere Aufgabe ist, Gangstörungen aufgrund von Erkrankungen des peripheren oder zentralen Nervensystems von nicht neurologischen Ursachen abzugrenzen und der Ursache auf den Grund zu gehen.

Der erste Schritt bei der Abklärung ist eine ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung, bei der die Gangstörung phänomenologisch eingeordnet werden muss und weitere v.a. neurologische Symptome erfasst werden müssen. Anhand der Phänomenologie werden die Zusatzuntersuchungen ausgewählt, derer es bedarf, um die zugrundeliegende Ursache herauszufinden. Hierzu gehört z.B. ein MRT des Gehirns bei einer vermuteten Kleinhirnerkrankung.

Ataxien

Eine besondere Gruppe der Gangstörungen stellen die Ataxien dar. Hierbei handelt es sich um Gangstörungen, die sich durch einen breiten, unsicheren Gang charakterisieren („laufen wie betrunken“) und oft auf eine Fehlfunktion des Kleinhirns, des sog. Hinterstrangs im Rückenmark oder periphere Nervenschädigungen zurückgehen.

Im Rahmen der weiterführenden Abklärung kommt in der Regel ein MRT bzw. bei peripheren Ursachen elektrophysiologische Untersuchungen (ENMG, SEP) sowie Laboruntersuchungen zum Einsatz, um die Ursache festzustellen. Da es auch eine grosse Gruppe an erblichen Ataxien gibt (dominant vererbte spinocerebelläre Ataxien, rezessiv vererbte Ataxien), stellt sich oft die Frage nach einer genetischen Testung. Die Therapie zielt auf eine Behandlung der Ursache und supportive Massnahmen, allen voran Physiotherapie, ab.