Entzündlich bedingte Erkrankungen der Nerven

Immunvermittelte Polyneuropathien

  • An folgenden Standorten
  • St.Gallen
Bei den immunvermittelten Polyneuropathien handelt es sich um erworbene autoimmun-vermittelte, akut oder chronisch verlaufende Erkrankungen des peripheren Nervensystems. Ihnen kommt eine bedeutsame Rolle zu, da sie zu den relativ gut behandelbaren Polyneuropathien gehören.

Die immunvermittelten Polyneuropathien sind durch eine Infiltration von Entzündungszellen in die peripheren Nerven charakterisiert. Die Diagnose kann aufgrund typischer Befunde in der Elektrophysiologie und im Nervenwasser (Liquor) gestellt werden, in seltenen Fällen ist auch eine Nervenbiopsie notwendig.

Bei der akuten Form, dem Guillain-Barré-Syndrom (GBS), tritt typischerweise eine Schwäche, meist zuerst der Beine, später innerhalb weniger Stunden oder Tage auch der Arme und der Gesichtsmuskulatur auf. Zusätzlich können Schluckstörungen und Atembeschwerden auftreten. Nach einigen Wochen beginnt die langsame Rückbildung der Beschwerden. Es gibt verschiedene Unterformen, welche bevorzugt die motorischen, die sensiblen oder die autonomen Nervenfasern betreffen.

Die chronische Verlaufsform (CIDP) entwickelt sich langsamer. Es kommt zu einer symmetrischen Schwäche der Arm- und Beinmuskulatur sowie Gefühlsstörungen, welche zu einer Gangstörung sowie eingeschränkter Feinmotorik führen können.

Die immunvermittelten Polyneuropathien stellen gut behandelbare Erkrankungen dar, erfordern jedoch meist eine länger dauernde medikamentöse und rehabilitative Therapie.