Myokardperfusionsszintigraphie

Mit einer Myokardperfusionsszintigraphie (MPS) wird die Durchblutung des Herzens untersucht. Dabei wird dem Patienten bzw. der Patientin eine leicht radioaktive Substanz gespritzt, welche sich analog der Durchblutung des Herzmuskels in diesem anreichert.

Mittels der Myokardperfusionsszintigraphie lässt sich zuverlässig und nicht invasiv (d.h. ohne Operation/Narkose) abklären, ob an den Herzkranzgefässen eine relevante Verengung besteht.

Die Untersuchung wird einmal in Ruhe und einmal während einer Anstrengung durchgeführt. Beim Vorliegen einer Arterienverengung kommt es im Vergleich zur Ruhe zu einer Minderdurchblutung hinter der Verengung. Die Anstrengung, die es für die die Untersuchung braucht, kann durch Velo fahren oder durch die Gabe eines Medikamentes erreicht werden. Somit kann die Myokardperfusionsszintigraphie auch bei Bettlägerigen sowie bei Personen, die sich körperlich nicht anstrengen dürfen, durchgeführt werden.

Vorbereitung zur Myokardperfusionsszintigraphie

  • Bitte verzichten Sie unbedingt während mindestens 12 Stunden vor der Untersuchung auf Koffein bzw. Teein. Das bedeutet konkret 12 Stunden vor der Untersuchung keinen Kaffee, Schwarztee, Ice-Tea oder Cola. Bitte verzichten Sie auch auf Schokolade.
  • Kommen Sie nüchtern (mindestens vier Stunden) zur Untersuchung
  • Nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt bzw. der behandelnden Ärztin sind herzwirksame Medikamente vor der Untersuchung unter Umständen abzusetzen. Falls dies nötig ist, werden wir Sie diesbezüglich informieren. Bitte bringen Sie Ihre Medikamente zur Untersuchung mit.
  • Bringen Sie eine kleine fetthaltige Zwischenmalzeit mit: z.B. Gipfeli, Butterbrot, Salami-Sandwich oder ähnliches.

Ablauf der Myokardperfusionsszintigraphie

Die Durchblutung am Herzen wird zweimal untersucht, einmal unter Anstrengung und einmal in Ruhe.

Im ersten Teil wird die Durchblutung am Herzen in Ruhe untersucht. Dazu wird Ihnen eine leicht radioaktive Substanz in die Armvene gespritzt. Von der Substanz spüren Sie nichts. Rund 15 Minuten nach der lnjektion werden die ersten Bilder akquiriert. Dabei liegen sie auf einem Untersuchungstisch und zwei Kameraköpfe drehen sich Iangsam um ihren Brustkorb. Das Anfertigen der Bilder dauert rund 20 Minuten.

Danach erfolgt die Untersuchung unter Belastung. Sie müssen, wenn moglich, auf  einem Ergometer Velo fahren bis der Puls genug hoch angestiegen ist. Dann wird erneut eine Ieicht radioaktive Untersuchungssubstanz in die Vene gespritzt. Falls sie nicht Velo fahren können, verabreichen wir ein Medikament, welches eine Anstrengung am Herzen simuliert. Nach der zweiten lnjektion erstellen wir erneut Bilder, wie oben beschrieben. Zusatzlich wird eine CT des Herzens zur Beurteilung der Verkalkungen in den Herzkranzgefassen erstellt.

Nach der Myokardperfusionsszintigraphie

Nach der Untersuchung werden die angefertigten Bilder vom Nuklearmediziner zusammen mit der kardiologischen Fachperson ausgewertet und ein Bericht mit den erhobenen Resultaten an den Zuweiser bzw. die Zuweiserin versendet. Auf Wunsch schicken wir eine Befundkopie auch an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin. Eine direkte Mitteilung des Ergebnisses unmittelbar nach der Untersuchung ist nicht möglich.

Ist eine Myokardperfusionsszintigraphie gefährlich?

Bei der Myokardperfusionsszintigraphie wird eine leicht radioaktive Substanz verabreicht. Die Substanz selber hat keine Wirkung auf den Körper. Die verabreichte Radioaktivität ist sehr gering. Allergien sind äusserst selten.

Während der körperlichen Anstrengung bzw. während das herzaktive Medikament verabreicht wird, wird kontinuierlich eine Herzstromkurve (EKG) abgeleitet und Sie werden kontinuierlich überwacht.

Die Strahlenbelastung der gesamten Untersuchung ist vergleichbar mit einer diagnostischen CT des Bauches und beträgt ca. 12 mSv. Bei einer bestehenden Schwangerschaft, bzw. wenn Sie es nicht genau wissen, melden Sie dies unbedingt vor der Untersuchung.

Informationen für Fachpersonen

Allgemeine Informationen

Die Myokardperfusionsszintigraphie ist eine nicht invasive Methode zur Abklärung einer koronaren Herzkrankheit. Mittels Myokardperfusionsszintigraphie können mit sehr hoher Zuverlässigkeit relevante Ischämien am Myokard diagnostiziert werden.Der Vorteil der Myokardperfusionsszintigraphie besteht in der Möglichkeit, die Patienten und Patientinnen physikalisch (Fahrradergometrie) oder medikamentös, mittels Adenosin (bei Kontraindikationen für Adenosin mittels Dobutamin) zu belasten. Im Gegensatz zu anderen Verfahren braucht es kaum Kooperation durch die Patienten und Patientinnen, was eine Untersuchung z.B. auch bei Bettlägerigen erlaubt. Auch Pacemaker oder ICD sind keine Kontraindikationen für eine Myokardperfusionsszintigraphie.

Untersuchung

Wir führen ein MIBI-MIBI, Rest-Stress-Protokoll durch. Konkret heisst dies, dass dem Patienten bzw. der Patientin ein venöser Zugang gelegt wird und die Untersuchungssubstanz in Ruhe injiziert wird. Rund 15 Minuten nach Injektion erfolgt die Bildakquisition. Im Anschluss daran führen wir die Ergometrie bzw. die medikamentöse Belastung mit Regadenoson durch. Bei maximaler Belastung erfolgt die Stress-Injektion. Im Anschluss an die Stress-Injektion werden die Bilder der Stress-Perfusion akquiriert.

Patientenvorbereitung

Der Aufwand für den Patienten bzw. die Patientin umfasst insgesamt ca. vier Stunden.

Koffein bzw. Teein ist ein starker Antagonist des Adenosins. Da häufig (auch unvorhergesehen) die Belastung mittels Regadenoson durchgeführt werden muss, ist es äusserst wichtig, dass die Patienten und Patientinnen während mindestens zwölf Stunden vor der Untersuchung auf Koffein bzw. Teein verzichten. Das bedeutet konkret, zwölf Stunden vor der Untersuchung keinen Kaffee, Schwarztee, Ice-Tea, Cola oder Schokolade zu konsumieren. Anderenfalls besteht die Gefahr einer falsch negativen Untersuchung!

Die Patienten und Patientinnen müssen zur Untersuchung nüchtern (mindestens vier Stunden) sein.

Bitte informieren Sie uns, falls der Patient bzw. die Patientin antianginöse Medikamente einnimmt (insbesondere Beta-Blocker oder Nitrate). Falls eine möglichst hohe Sensitivität der MPS relevant ist, müssen diese Medikamente zwei Tage vor der MPS sistiert werden.

Einen Bericht sowie die Bilddokumentation erhalten Sie in der Regel am Folgetag.

Die Strahlenbelastung der gesamten Untersuchung ist vergleichbar mit einer diagnostischen CT des Abdomens und beträgt ca. 12 mSv.

Resultate

Die Bildakquisition der Myokardperfusionsszintigraphie erfolgt normalerweise unter «gating» an einer SPECT-CT-Kamera. Dies erlaubt uns Ihnen folgende Resultate zu liefern:

  • Relevante Ischämie mit relativer Quantifizierung
  • Myokardnarben
  • Motilität des linken Ventrikels
  • Enddiastolisches Volumen des linken Ventrikels
  • Endsystolisches Volumen des linken Ventrikels
  • Linksventrikuläre Auswurffraktion
  • Quantifizierung des Koronarkalks (Calcium-Score nach Agatston)
  • Ruhe- und Belastungs-EKG
  • Blutdruckverhalten unter Belastung

Technische Ausstattung

SPECT-CT

SPECT-CT
NM-CT 670 Pro GE Healthcare

SPECT-CT

SPECT-CT
NM-CT 670 GE Healthcare

Bilder zur Myokardperfusionsszintigraphie

Myokardszintigraphie mit anatomischer Zuordnung