Magnetresonanztomographie MRT

Die Magnetresonanztomographie ist eine äusserst wertvolle, schmerzlose Untersuchung, die es den Radiologen und Radiologinnen erlaubt, Bilder von Ihrem Körperinnern zu erzeugen, die mit anderen bildgebenden Methoden nicht dargestellt werden können. Mit Hilfe eines starken, dauernd vorhandenen Magnetfeldes wird die Verteilung und Menge von Wasserstoffatomen im Körper gemessen und mittels eines leistungsstarken Computers Bilder berechnet. Während der Untersuchung wird in aller Regel eine Serie von Querschnittsbildern mit unterschiedlichem Bildkontrast aufgenommen.

 

Im Netzwerk Radiologie werden routinemässig Untersuchungen des Kopfes, Halses, der gesamten Wirbelsäule, des Brustraumes, des Herzens, der weiblichen Brust, des Bauchraumes und des kleinen Beckens mit seinen Organen inklusive Darmtrakt, der Arme und Beine, der Hände und Füsse und sämtlicher Gelenke durchgeführt. Abklärungen der Gefässe von der Körperhauptschlagader und Hohlvene bis zu den mittleren und kleinen Gefässen des Gehirns und des übrigen Körpers werden ebenfalls täglich durchgeführt.
Dank modernem Aufnahmeverfahren kann auch der gesamte Körper zum Nachweis von Entzündungsherden oder Metastasen in einem Untersuchungsgang abgebildet werden.

Vorbereitung zur Magnetresonanztomographie

Essen und Trinken, Medikamente
Für die allermeisten MR-Untersuchungen ist keine spezielle Vorbereitung nötig und Sie können problemlos vorgängig eine leichte Mahlzeit zu sich nehmen. Ebenfalls sollen alle Medikamente wie gewohnt eingenommen werden, das gilt besonders für Diabetiker.
Falls bei Ihnen ausnahmsweise eine Untersuchung auf nüchternen Magen erfolgen soll oder andere kurzfristige Einschränkungen der Essgewohnheiten für den Erfolg der Untersuchung entscheidend sind, so teilen wir Ihnen das vorgängig mit und werden versuchen, die MRT im Verlaufe des Vormittages durchzuführen.
Ist Ihnen während einer Kontrastmittelinjektion anlässlich einer früheren CT- oder MR-Untersuchung übel geworden oder mussten Sie sich übergeben, empfehlen wir Ihnen, einige Stunden vorher nichts mehr zu sich zu nehmen.

Kleider, Wertsachen, Piercings, Make-up
Kommen Sie in Kleidern, die Sie leicht aus- und anziehen können und lassen Sie wertvollen Schmuck zuhause. Entfernen Sie  wenn möglich alle Piercings. In der abschliessbaren Umkleidekabine deponieren Sie alle übrigen persönlichen Gegenstände, die Sie nicht in den MR-Raum mitnehmen können. Die verantwortliche Radiologiefachperson oder unser Patientencoach wird Ihnen bei Bedarf helfen und allfällige Fragen gerne beantworten.

Ablauf der Magnetresonanztomographie

Die zuständige Radiologiefachperson bringt Sie in den MR-Raum, wo Sie sich auf den Untersuchungstisch legen. Sie erhalten einen kleinen Ballon in die Hand, mit dem Sie sich während der Untersuchung bemerkbar machen können und gegen den Lärm geben wir Ihnen entweder Kopfhörer mit der Möglichkeit, Musik zu hören, oder Ohrstöpsel. Sobald Sie bereit sind, positioniert die Radiologiefachperson den Teil Ihres Körpers, den wir untersuchen müssen, im Zentrum der «Röhre» und verlässt den Raum. Während die Messungen laufen, sieht Sie die Radiologiefachperson durch ein grosses Fenster sowie über eine TV-Kamera und bleibt während der ganzen Zeit über eine Gegensprechanlage mit Ihnen in Kontakt. Sobald Bilder aufgenommen werden, hören Sie das typische Klopfgeräusch. Während dieser Zeit, die in aller Regel zwischen wenigen Sekunden und einigen Minuten dauert, sollen Sie so ruhig und entspannt wie möglich liegen, um eine optimale Bildqualität zu ermöglichen. Die gesamte Dauer der MR-Untersuchung liegt allermeist zwischen 15 und 30 Minuten. Sobald alle notwendigen Bilder durch den Computer berechnet und vom zuständigen Radiologen bzw. der zuständigen Radiologin kontrolliert worden sind, führt Sie die Radiologiefachperson zurück zu Ihrer Umkleidekabine. Sobald Sie umgekleidet sind und die Injektionsstelle nicht mehr blutet, können Sie die Klinik wieder verlassen.

Nach der Magnetresonanztomographie

Routinemässige Einschränkungen nach einer MR-Untersuchung gibt es nicht, die normale Aktivität kann unmittelbar nachher wieder aufgenommen werden. Empfehlenswert ist eine reichliche Flüssigkeitsaufnahme, um die Kontrastmittelausscheidung durch die Nieren zu unterstützen.
Falls Medikamente von uns verabreicht werden müssen, die die Fahrtüchtigkeit herabsetzen, z. B. beruhigende und angstlösende Mittel bei Platzangst, dürfen Sie sich anschliessend nicht selber ans Steuer Ihres Fahrzeuges setzen.

Die für die gesamte Untersuchung die zwischen 200 und mehr als 1000 Bilder umfassen kann bei Ihnen verantwortliche ärztliche Fachperson fasst die Befunde und seine Beurteilung in einem schriftlichen Bericht zuhanden des Zuweisern bzw. der Zuweiserin zusammen, welche Ihnen zusammen mit den Bildern das Untersuchungsresultat mitteilen und Ihre Fragen beantworten wird. Nur in medizinisch dringenden Fällen wird der Radiologe bzw. die Radiologin Ihnen den Befund selber mitteilen und die notwendigen weiteren Schritte in Absprache mit Ihnen und dem Zuweiser bzw. der Zuweiserin einleiten.

Sicherheitsaspekte

Alle unsere Untersuchungsgeräte entsprechen dank regelmässigen Qualitätskontrollen und Software-Updates «State of the art» Scannern. MR-Geräte brauchen für die Bildgebung im Gegensatz zur Computertomographie keine Röntgenstrahlen, sondern ein starkes, konstant vorhandenes Magnetfeld, ein zusätzliches variables Magnetfeld und Radiofrequenzen, wie sie beim Radio und TV verwendet werden.

Teilen Sie uns bitte mit, wenn Sie schwanger sein sollten. Wir untersuchen regelmässig Schwangere, Kinder, aber auch Früh- und Neugeborene in Notfällen und bei dringenden Abklärungen.
Auch wenn die MR-Untersuchung keine Röntgenstrahlen verwendet und es keine wissenschaftlich fundierten Daten gibt, die eine Schädlichkeit des MRT für das werdende Kind zeigen, sind wir weiterhin vorsichtig und zurückhaltend bei MR-Untersuchungen in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft.

Kontrastmittel, andere Medikamente

Bei einer Mehrzahl der Personen ist es nötig, im Verlaufe der MR-Untersuchung ein Kontrastmittel intravenös zu injizieren, um den Informationsgehalt der Untersuchung zu erhöhen. Unter Umständen wird die Radiologiefachperson auf Anweisung des verantwortlichen Radiologen bzw. der verantwortlichen Radiologin bei Ihnen, bevor Sie den Untersuchungsraum betreten, einen venösen Zugang in eine Arm- oder Handvene legen. Die von uns verabreichten Kontrastmittel zeichnen sich durch eine hervorragende Verträglichkeit aus und dürfen auch bei nierenkrankten Personen verwendet werden. Kontrastmittelreaktionen sind äusserst selten und allermeist harmlos, können aber leider wie bei allen andern Medikamenten nicht sicher ausgeschlossen werden. Sind bei Ihnen Allergien oder frühere Kontrastmittelreaktionen bekannt, kann eine medikamentöse Vorbereitung mit antiallergischen Medikamenten ein erneutes Auftreten verhindern oder zumindest die Symptome wesentlich lindern.
Bei Gelenkabklärungen und speziellen Fragestellungen Ihres betreuenden Arztes oder Ihrer betreuenden Ärztin injiziert ein Radiologe bzw. eine Radiologin vorgängig verdünntes Kontrastmittel direkt in das zu untersuchende Gelenk, nachdem mit Ihnen über Nutzen und Risiko ausführlich gesprochen und Ihre Fragen beantwortet wurden.

Untersuchungen bei Kindern

Früh-, Neugeborene und Kleinkinder untersuchen wir zusammen mit dem betreuenden ärztlichen Personal, Anästhesie-Team oder Pflegenden der Neonatologie-Abteilung des KSSG oder des Ostschweizer Kinderspitals, die sich vor, während und nach der Untersuchung um die Kinder kümmern. Für geplante Untersuchungen haben wir grosszügige Zeitfenster reserviert, um ein möglichst ruhiges Untersuchungsklima für Kinder und Eltern zu ermöglichen. Da die Kinder während der Untersuchung ruhig liegen müssen, wird ihnen während der Vorbereitung ein Schlafmittel verabreicht.

Platzangst, Klaustrophobie

Bei Untersuchungen des Beckens und der unteren Extremitäten bleibt der Kopf wegen der kurzen Bauweise unserer Geräte stets ausserhalb der «Röhre». Bei den übrigen Untersuchungen treffen wir dank des grossen Querdurchmessers der «Röhre» nur noch auf wenige Personen, die die MR-Untersuchung gar nicht beginnen wollen oder diese vorzeitig abbrechen. In solchen Situationen können wir ein kurz wirksames angstlinderndes und beruhigendes Mittel über einen Nasenspray verabreichen, bei stark ausgeprägter Klaustrophobie organisieren wir eine Untersuchung, bei der die Patientin bzw. der Patient schläft und von einem Anästhesie-Team betreut und überwacht wird.

Kontraindikationen

Kardiale Pacemaker sind mittlerweile nur noch eine relative Kontraindikation für eine MR-Untersuchung. Sollte für die Klärung der klinischen Symptomatik oder für die Evaluation eines operativen Procederes eine MR-Untersuchung zwingend notwendig sein, kann nach kardiologischer Abklärung eine MR-Untersuchung in Betracht gezogen werden, welche in enger Kooperation mit der Klinik für Kardiologie des KSSG durchführt wird.
Personen mit Neurostimulatoren, Neuromodulatoren und Schmerzpumpen können kernspintomographisch untersucht werden, wobei das implantierte Modell bekannt sein und der Stimulator/Modulator für die Dauer der Untersuchung inaktiviert werden muss. Je nach Typ der Schmerzpumpe muss diese ebenfalls für die Dauer der MR-Untersuchung inaktiviert werden. Zerebrale Aneurysmaclips stellen keine Kontraindikation dar, sofern der Typ des Aneurysmaclips bekannt ist. Interventionell-neuroradiologisch gecoilte zerebrale Aneurysmen können ohne Gefährdung untersucht werden, eine lokale Signalauslöschung muss allerdings gelegentlich in Kauf genommen werden. Sämtliche übrigen Implantate wie Stents, Gefässgrafts, Herzklappenprothesen, kardiale Okklusionsschirme, Gelenkendoprothesen und Clips sind problemlos kernspintomographisch zu untersuchen, ein lokaler Informationsverlust auf den Bildern ist durch Suszeptibilitätsartefakte möglich, eine Lockerung der Implantate ist jedoch nicht zu befürchten. Die Kenntnis des Modells und des OP-Zeitpunktes der kardialen Implantate erleichtert die Planung und Zuteilung an die verschiedenen Geräte.

Informationen für den Zuweiser

Bitte beachten Sie bezüglich einer allfällig notwendigen intravenösen Kontrastmittelapplikation unsere Empfehlung zur Anwendung von Kontrastmitteln.

Bei weiteren Fragen können Sie uns gerne unter Tel. +41 71 494 66 66 kontaktieren, Sie werden dann mit der zuständigen Fachperson verbunden.

Leistungsspektrum

Mit den «State of the art» Untersuchungsgeräten wird das gesamte diagnostische Spektrum moderner morphologischer und funktioneller MR-Diagnostik dank Oberflächenspulentechnologie in hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung abgedeckt. Die Untersuchungszeiten bewegen sich in der Regel zwischen 15 und 25 Minuten, aufwändige Untersuchungen dauern gelegentlich bis 60 Minuten. Wir führen folgende Untersuchungen durch:

Kraniozerebrale MRI

  • Konventionelle native oder KM-verstärkte Untersuchung
  • Perfusion Imaging
  • Diffusion Tensor Imaging
  • Bold-Imaging
  • Arterial Spin Labeling (ASL-Imaging)
  • MR-Spektroskopie

Viszerokranielle MRI

  • Konventionelle native oder KM-verstärkte Untersuchung der Orbita, des Gesichtsschädels und der Kiefergelenke 

Vertebrospinale MRI

  • Konventionelle native oder KM-verstärkte Untersuchung sämtlicher Wirbelsäulenabschnitte
  • Dynamische Untersuchung der HWS
  • Dynamische Liquor- und Myelonuntersuchungen
  • Plexusuntersuchungen und Neurographie

Muskuloskelettale MRI

  • Konventionelle native oder KM-verstärkte Untersuchung sämtlicher Skelettabschnitte, Weichteile und Gelenke
  • MR-Arthrographien

Zervikale MRI

  • Konventionelle native oder KM-verstärkte Untersuchung des Halses und der Schilddrüse

Thorakale MRI

  • Konventionelle native oder KM-verstärkte Abklärung des Mediastinums, der Pleura und Thoraxwand

Kardiale MRI

  • Die kardiale MR-Diagnostik erfolgt in enger Kooperation mit dem Fachbereich für Kardiologie.
  • Viabilitätsabklärung des Myokards
  • Stress-MRI zur Ischämieabklärung
  • Kardiomyopathieabklärung
  • Abklärung perikardialer Prozesse
  • Klappenvitien
  • Malformationen

Abdominale MRI

  • Konventionelle native oder KM-verstärkte Abklärung der parenchymatösen Organe oder des Retroperitoneums mittels unspezifischen interstitiellen oder Leber-spezifischen Kontrastmitteln
  • MR-Cholangiopankreatikographie
  • Funktionelle Untersuchung der Gallenwege
  • Funktionelle Untersuchung des Pankreas und Ductus pancreaticus
  • MR-Urographie

Pelvine MRI

  • Konventionelle native oder KM-verstärkte Abklärung von Uterus, Ovarien, Vagina, Harnblase, Prostata, Testis, Penis, Rektum und Analkanal
  • Multiparametrische Kernspintomographie der Prostata
  • Fetale Kernspintomographie

MRI von intubierten/sedierten Patienten und Patientinnen

  • Intubierte werden während der Untersuchung vom betreuenden Personal von CHIPS, MIPS oder NIPS überwacht
  • Kurzsedationen und MAC für ausgeprägt klaustrophobe ambulante Personen werden zusammen mit dem Institut für Anästhesiologie durchgeführt.
  • Mässig klaustrophobe Personen können mit Dormicum-Nasenspray unmittelbar vor der Untersuchung beruhigt werden

MRI von Frühgeborenen und Kindern

  • Frühgeborene und Kleinkinder werden zusammen mit dem Personal der Abteilung für Neonatologie, der IPS des Ostschweizer Kinderspitals und dem Institut für Anästhesiologie durchgeführt.

MRI des Intestinaltraktes

  • Magen-, Duodenum- und Dünndarmuntersuchungen

MR-Mammographie

  • Mamma-Untersuchungen obligat mit i.v. Kontrastmittel
  • MR-gesteuerte Mammabiopsie

MR-Angiographie

  • Native und/oder KM-unterstützte Arterio- und Venographien sämtlicher Körperregionen inkl. Wirbelsäule, Spinalkanal und Myelon

Ganzkörper-MRI

  • Native und/oder KM-unterstütztes Tumorstaging oder Abklärung entzündlicher Prozesse

Bilder zur Magnetresonanztomographie

Magnetresonanztomographiegerät

Magnetom Aera Siemens Healthineers
Hochfeldgerät mit 1.5 Tesla

MRT der Aorta (Hauptschlagader)

MRT-Herzuntersuchung