Schwindel, Hinwerfen

Repositionsmanöver, Befreiungsmanöver

  • An folgenden Standorten
  • St.Gallen
Die Repositionsmanöver werden zur Behandlung des benignen paroxysmalen Lagerungsschwindels durchgeführt. Je nach betroffenem Bogengang (posterior-horizontal-anterior) gibt es ein spezifisches Manöver.

Die Bogengänge im Gleichgewichtsorgan sind Messfühler für Dreh-/ Rotationsbeschleunigungen. Wir haben jeweils 3 pro Ohr. Zweck der Befreiungsmanöver ist, die „Steinchen“ von den Bogengängen an ihre Ursprungsstelle heraus zu manövrieren.

Der hintere (posteriore) Bogengang ist im Rahmen des benignen paroxysmalen Lagerungsschwindels am meistens betroffen. Der Repositions-/ Befreiungsmanöver nach Epley z.B. für den rechten hinteren Bogengang wird folgendermassen durchgeführt:

  • Sie setzen sich auf ein Bett.
  • Sie drehen den Kopf um 45° nach rechts.
  • Sie legen sich rasch auf den Rücken mit Kopfhängelage (d.h. der Kopf sollte soweit wie möglich nach hinten überstreckt sein). Am besten Sie lassen den Kopf über den Bettrand hängen. Falls dies nicht möglich ist, können Sie sonst auch die Schulter mit einem Kissen unterlegen. In dieser Position warten Sie 1 Minute.
  • Sie drehen den Kopf um 90° nach links ohne ihn anzuheben. Auch in dieser Position warten Sie 1 Minute.
  • Sie rollen sich mit Körper und Kopf um 90° nach links, so dass Sie schräg nach unten schauen. 1 Minute warten.
  • Jetzt dürfen Sie sich nicht mehr zurückrollen, sondern setzen sich direkt aus dieser Position auf. Achten Sie dabei darauf, dass beim Aufsitzen das Kinn an das Brustbein geneigt ist (also der Kopf leicht gebeugt ist).

Selten kann es unmittelbar nach dem Aufrichten einen Zug auf eine Seite geben, wie wenn Sie jemand heftig zur Seite zieht. Halten Sie sich daher am besten am Bettrand kurz fest und warten Sie 1 Minute bis Sie aufstehen. Stehen Sie vorsichtig auf. Als Begleiteffekt kann Übelkeit auftreten.

Die Befreiungsmanöver können nach Anleitung zur Selbstbehandlung vom Patienten mehrfach täglich bis zur Beschwerdefreiheit zuhause durchgeführt werden. Der Patient soll danach während drei Tagen Erschütterungen und Kopftieflagen (z.B. beim Schuhe binden, Haare waschen, Joggen) vermeiden. Ein leichtes Benommenheitsgefühl mit Gangunsicherheit kann nach erfolgreicher Reposition verspürt werden.