Sterilisation der Frau

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Die Sterilisation der Frau ist eine Methode zur dauerhaften Verhütung. Der Entscheid sollte allerdings gut überlegt sein.

Zwischen der ausführlichen Information und dem eigentlichen Eingriff sollte ein zeitlicher Abstand bestehen, um sich die Möglichkeit zu schaffen, über alle Alternativen in Ruhe nachzudenken. Eine Sterilisation sollte nur dann durchgeführt werden, wenn die Familienplanung wirklich endgültig abgeschlossen ist und keine sinnvollen Alternativen zur Verfügung stehen.

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird Sie im Beratungsgespräch genau über die Art des Eingriffs und die damit verbundenen Risiken informieren. Auch können Sie mit ihr oder ihm Ihre Gründe für diese Entscheidung noch einmal besprechen, und eventuell andere verhütende Massnahmen in Erwägung ziehen. Sie sollten auch bedenken, dass sich Ihre Lebensumstände in der Zukunft verändern könnten, auch wenn zur Zeit nichts darauf hindeutet, und sich darüber klar werden, ob eine Sterilisation dann immer noch die richtige Entscheidung wäre.

Wie wird die Sterilisation durchgeführt?

Bei einer Sterilisation werden die Eileiter verschlossen oder seltener auch teilweise oder komplett entfernt. Dadurch können Ei- und Samenzellen die Eileiter nicht mehr passieren, wodurch keine Befruchtung möglich ist.

Es gibt mehrere chirurgische Möglichkeiten der Sterilisation, wobei der am  häufigsten durchgeführte Eingriff die so genannte laparoskopische Tubensterilisation ist, das heisst eine Operation mittels Bauchspiegelung (Laparoskopie).

Dabei wird durch einen kleinen Hautschnitt in der Nähe des Nabels ein dünnes Röhrchen mit Kamera (Laparoskop) in den Bauchraum eingebracht. Unter Sichtkontrolle auf einem Monitor können durch weitere Röhrchen die Eileiter erfasst und verschlossen werden.  Dies passiert meist mittels Schwachstrom (Verschweissen bzw. Koagulation) und wird als Tubenkoagulation bezeichnet. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Eileiter mittels  Kunststoff- oder Metall-Clip oder einem Ring zu unterbinden.

Eine laparoskopische Sterilisation wird unter Vollnarkose durchgeführt, der Eingriff dauert etwa 15 bis 30 Minuten. Meist ist ein stationärer Krankenhausaufenthalt von ein bis zwei Tagen erforderlich.

Daneben besteht die Möglichkeit, sich im Rahmen einer anderen, geplanten Bauchoperation oder eines Kaiserschnittes sterilisieren zu lassen. In diesen Fällen wird der Eingriff über einen Bauchschnitt (Laparotomie) durchgeführt. Die Entscheidung für die Sterilisation sollte dabei aber schon lange Zeit vor dem Operationstermin feststehen.

In einigen wenigen Fällen wird die Sterilisation durch die Scheide durchgeführt. Dabei können die Eileiter entweder über einen kleinen Schnitt an der Hinterwand der Scheide oder aber durch den Muttermund und die Gebärmutter mit speziellen Instrumenten erreicht und verschlossen werden. Diese Verfahren werden jedoch sehr selten angewandt.

Etwa drei Monate nach dem Eingriff sollte eine Kontrolluntersuchung stattfinden, um zu überprüfen, ob die Eileiter verschlossen sind.

Welche Risiken sind mit dem Eingriff verbunden?

Wie bei jeder Operation ist der Eingriff mit einem gewissen Risiko für Infektionen, Verletzungen der Nachbarorgane oder Blutungen verbunden, diese treten im Allgemeinen aber selten auf. Ebenso können im Bereich des Operationsgebietes Wundheilungsstörungen und einige Tage lang Schmerzen auftreten.

In seltenen Fällen kann sich nach einer Sterilisation im Laufe der Zeit an der verschlossenen Stelle an den Eileitern ein neuer Kanal bilden, wodurch die Fruchtbarkeit wiederhergestellt werden kann. In diesen Fällen ist zudem das Risiko einer Eileiterschwangerschaft erhöht.

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird Sie genau über die jeweils möglichen Risiken in Ihrem Fall aufklären.

Wie sicher ist eine Sterilisation?

Eine chirurgische Sterilisation ist insgesamt eine sehr sichere Verhütungsmethode. Die Tubenkoagulation weist dabei eine höhere kontrazeptive Sicherheit auf als der Verschluss der Tuben mittels Clip oder Ring.

Dass es trotz Sterilisation in einigen Fällen zu einer Schwangerschaft kommt, kann unterschiedliche Ursachen haben, z.B. dass keine zuverlässige Kontrolluntersuchung stattgefunden hat, wodurch nicht bemerkt wurde, dass die Eileiter durch die Operation nicht vollständig verschlossen wurden.

Kann eine Sterilisation rückgängig gemacht werden?

Zwar ist es medizinisch möglich, nach einer langwierigen Operation oder durch künstliche Befruchtung wieder schwanger zu werden und Kinder zu bekommen - die Praxis aber zeigt, dass sich der Kinderwunsch nach einer erneuten Operation oder nach anderen Behandlungen in den wenigsten Fällen erfüllt. Deshalb sagt man, dass die Sterilisation praktisch endgültig ist.