Behandlung von Schuppenflechten

  • An folgenden Standorten
  • St.Gallen
Für die Behandlung von Schuppenflechten stehen unterschiedliche Behandlungsmethoden zur Verfügung. Diese werden je nach Schweregrad der Krankheit eingesetzt.

Injektions- und Infusionstherapien

Bei mittelschwerer und schwerer Psoriasis und bei gleichzeitigem Gelenkszerfall oder ausgeprägter Einschränkung der Lebensqualität durch die Psoriasis kommen moderne Infusions- und Injektionstherapien zum Zuge. Unter diesen Behandlungen sehen wir die grössten Erfolge in der Therapie der Psoriasis und Psoriasisarthritis.

Die medizinische Forschung der letzten 20 Jahre hat unser Verständnis von Psoriasis und andere Entzündungsprozessen in der Haut stark verbessert. Wir wissen heute, wie die Haut- und Immunzellen miteinander sprechen bei der Schuppenflechte. Durch die neu entwickelten Antikörpertherapien können die Entzündungsfaktoren gezielt beeinflusst werden, sodass die Psoriasis auch vollständig kontrolliert werden kann unter der Therapie.

Diese Behandlungsmöglichkeiten kommen nur bei ausgeprägten Psoriasisformen zum Zuge, und die Patientinnen und Patienten müssen regelmässig kontrolliert werden. Die Beratung für diese Behandlungsmöglichkeit erfolgt individuell und auf den Patienten zugeschnitten, da nicht alle Psoriatiker dafür in Frage kommen.

Kortisonhaltige Cremen

Kortikosteroid-haltige Cremen und Salben entwickeln eine ausgeprägte entzündungshemmende Wirkung in der erkrankten Haut. Ein kluger und gezielter Einsatz dieser Medikamente kann eine milde Psoriasis und viele andere entzündliche Hauterkrankungen effizient behandeln, ohne dass Nebenwirkungen zu befürchten sind. Die neuen Cremen sind so sicher, dass sie auch in der Kinderheilkunde bei Hauterkrankungen eingesetzt werden können.

Kortison wird als Medikament seit Jahrzehnten eingesetzt bei entzündlichen Erkrankungen im ganzen Körper. In dieser Zeit hat sich dieses Medikament zu einer äusserst wichtigen Therapiestütze in der Dermatologie entwickelt, wo es vor allem in Cremen- und Salbenform eingesetzt wird. Dabei konnten wir von der Entwicklung derart profitieren, dass heute bei einem klug geplanten Einsatz die früher aufgetretenen Nebenwirkungen vollständig vermieden werden können. Der Einsatz von Kortison direkt auf der Haut ist auch sinnvoll in der Dermatologie, weil damit das Medikament direkt am Zielort aufgetragen wird, und innere Organe nicht betroffen werden bei richtiger Anwendung.

Falls eine lokale Therapie der Haut zu Hause schwierig ist, können wir ambulant oder auch stationär stärkere Hautbehandlungen mittels sogenannter Tuchtherapien durchführen, bei welcher die Patientinnen und Patienten mittels Packungen intensiv, und dennoch hautschonend, behandelt werden können.

Lichttherapie

Die Lichttherapie wird mit geeigneten Wellenlängen dreimal wöchentlich durchgeführt und hat einen entzündungshemmenden Effekt in der Haut von Psoriasis- oder Ekzempatienten. Je nach gewählter Lichtqualität können unterschiedliche Hautschichten behandelt werden.

Die UVB311nm oder UVBnarrow band (nb) Behandlungen sind Ultraviolettbeleuchtungen der Haut mit einer Wellenlänge von 311 Nanometer. Es hat sich gezeigt, dass diese Wellenlänge eine sehr gute entzündungshemmende Wirkung in der psoriatischen oder ekzematösen Haut entfaltet. Dabei kommt es nicht zu einem erhöhten Krebsrisiko, wie das bei herkömmlicher Sonnenbestrahlung oder Solariumbesuch geschehen kann.

Je nach Entzündung kommen auch Ultraviolett A Strahlen (UVA) zum Einsatz, gerade wenn tieferliegende Erkrankungen gezielt behandelt werden sollen. Durch die Hinzugabe von Psoralen (P-UVA) kann die entzündungshemmende Wirkung verstärkt werden, sei dies mittels Tablettengabe oder mittels eines Vollbades unmittelbar vor der Lichtbehandlung.

Falls nur die Hände und/oder Füsse befallen sind, können diese Lichtbehandlungen auch gezielt an diesen Stellen angewandt werden.

Bei allen Lichttherapien ist es wichtig, die Behandlung über einen Zeitraum von mindestens 2 Monaten durchzuführen – dabei können die individuellen Sitzungszeitpunkte frei gewählt werden. Wir richten uns so weit als möglich nach Ihren Bedürfnissen.

Medikamentöse Behandlung mittels Tabletten

Falls die Psoriasis mittelschwer oder schwer verläuft, sind Kortisontherapien und Lichttherapien nicht mehr genügend wirksam. Der Einsatz von Medikamenten in Tablettenform kann hier – je nach Patient und Erkrankungstyp – die geeignete Therapieform darstellen. Wir beraten Sie gerne.

Acitretin ist ein Vitamin-A ähnliches Medikament, das die Lichttherapie potenzieren kann, auch die Hand-/Fusspsoriasis spricht oftmals gut auf diese Behandlung an.

Bei zusätzlichem Gelenks- und oder Nagelbefall kann die Behandlung mit Methotrexat ins Auge gefasst werden, wobei dieses Medikament in Tablettenform oder als Injektion verabreicht werden kann. Die in der Regel gute Verträglichkeit und hohe Wirksamkeit von Methotrexat sind Pluspunkte dieser Therapie.

Cyclosporin hat eine sehr hohe Wirksamkeit bei der Psoriasis, kann aber in der Regel nur für wenige Monate eingesetzt werden. Es hat einen starken entzündungshemmenden und Immunsystem-hemmenden Effekt.

Apremilast ist das neueste dieser Tabletten-Medikamente mit guter Wirksamkeit gegen die Psoriasis. Aufgrund der oftmals guten Verträglichkeit wird es häufig längerfristig eingesetzt.

Diese Medikamente müssen auf die individuelle Situation der Patientinnen und Patienten sowie auf den Schweregrad und die Art der Psoriasis abgestimmt werden. Wir besprechen mit Ihnen die Vor- und Nachteile der Therapien und schlagen Ihnen auf Sie zugeschnittene Kombinationstherapien vor. Gerade bei der Psoriasis sehen wir dabei, dass anfangs erfolgreiche Therapien plötzlich ihre Wirkung verlieren. Hier braucht es die ärztliche Beratung und das dermatologische Know-How.