Infektionen der Wirbelsäule

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Infektionen an der Wirbelsäule können sowohl über das Blut (bei Infektionen anderer Organen) als auch direkt bei Eingriffen eingeschleppt werden. Letztere Ursache stellt eine Komplikation dar.

Der häufigste Verursacher für eine operationsbedingte Infektion sind Hautbakterien. Trotz prä- und intraoperativer Gabe von Antibiotika sowie gründlicher Desinfektion können die Hautbakterien in das Wundgebiet gelangen. Grund dafür sind die tiefen Hautporen, welche das Desinfektionsmittel nur bedingt erreichen kann. Die gängigsten Risikofaktoren sind lange Operationen, Blutzuckererkrankung, regelmässige Einnahme von Kortison und Immunschwächen.

Wenn die Bakterien über das Blut bis zur Wirbelsäule gestreut werden, setzen sich diese mit Vorliebe in einer Bandscheibe und den angrenzenden Wirbelkörpern ab. Die Bandscheibe geht bei längerer Infektion zu Grunde. Im fortgeschrittenen Stadium werden die angrenzenden Wirbelkörper zunehmend ‘zerfressen’, sodass es zu einer Fehlstellung der Wirbelsäule kommt. Das Hauptsymptom, welches früh auftritt, ist der Rückenschmerz, sowohl unter Belastung als auch nachts. Fieber muss dabei nicht zwangsläufig vorhanden sein.

Eiteransammlungen im Hüftbeugermuskel sowie im Spinalkanal sind ebenfalls ein regelmässiges Vorkommnis bei einer infizierten Bandscheibe. Eine zunehmende Ausbreitung des Eiters im Spinalkanal kann zur Einengung der Nerven führen. Die typischen Symptome hierfür sind ausstrahlende Schmerzen in die Extremitäten und im fortgeschrittenem Stadium auch Muskelschwächen.

Die Diagnostik erfolgt mittels MRT. Bei kürzlich erfolgter Stabilisation mittels Schrauben und Stäben ist meist ein CT notwendig, da eine Infektion zu Lockerungen der Schrauben führen kann.