Chronisches Beckenschmerzsyndrom / Prostataschmerzsyndrom Diagnostik

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Das chronische Beckenschmerzsyndrom beschreibt dauerhafte oder wiederkehrende Schmerzen im Bereich des Beckens.

Diagnosestellung

Die ausführliche Anamnese ist sehr wichtig für die Diagnosestellung. Die Diagnose eines Prostataschmerzsyndroms kann gestellt werden, wenn Patienten über Schmerzen in der Prostataregion während mindestens drei der letzten sechs Monate berichten und andere Pathologien des unteren Harntrakts ausgeschlossen wurden. Spezifische krankheitsassoziierte Beckenschmerzen müssen ausgeschlossen werden. Die ausführliche Anamnese sollte die Art von Schmerzen und Lokalisierung umfassen. Schmerzen werden oft in anderen Beckenbereichen ausserhalb der Prostata wie Dammbereich, Enddarm, Penis, Hoden und Unterbauch empfunden. Darüber hinaus sollte die sexuelle Funktion, psychologische, soziale und wirtschaftliche Faktoren angesprochen werden. Die Bestimmung des Schweregrads der Erkrankung, ihres Fortschreitens und des Behandlungsansprechens kann nur mit Hilfe eines validierten Fragebogens beurteilt werden, weshalb das Ausfüllen eines solchen Fragebogens bei jeder Konsultation empfohlen wird.

Körperliche Untersuchung

Die körperliche Untersuchung dient oft dazu, die ersten Eindrücke aus der Anamnese zu bestätigen oder zu widerlegen. Die Untersuchung sollte auf die Beantwortung spezifischer Fragen gerichtet werden, welche dann auch die Therapie entscheidend beeinflussen. Dies kann eine rektale Untersuchung umfassen, zudem ein allgemeiner muskuloskeletaler und neurologischer Status.

Labordiagnostik

Die Labordiagnostik basiert traditionellerweise auf der Untersuchung von exprimierten Prostatasekreten. Beim Vier-Gläser-Test wird der Erststrahlurin, der Mittelstrahlurin, dann nach einer Prostatamassage das Prostatasekret und der Urin nach Prostatamassage untersucht. In der Praxis kann dieser aufwändige Test auch vereinfacht als Zwei-Glas-Test durchgeführt werden. Insgesamt helfen diese Tests jedoch relativ wenig bei der Diagnosestellung, da auch ca. 8% der Patienten mit Prostataschmerzsyndrom positive Kulturen zeigen, was in etwa dem Prozentsatz bei asymptomatischen Vergleichsgruppen entspricht.