Multiples Myelom

Bösartige Erkrankung der Plasmazellen im Knochenmark

Das Multiple Myelom ist die häufigste bösartige Erkrankung des Knochenmarkes. Dabei kommt es zur Entartung von bestimmten Zellen des Immunsystems, sogenannten Plasmazellen – weshalb man auch von einem «Plasmazytom» spricht.

Jährlich erkranken in der Schweiz rund 700 Menschen an bösartigen Veränderungen der Plasmazellen. Männer erkranken etwas häufiger als Frauen. Über die Hälfte der Erkrankten ist zum Zeitpunkt der Diagnose 70 Jahre oder älter.  

Symptome

Bei der Diagnose eines Myeloms haben viele Betroffene keine Beschwerden. Daher wird ein Multiples Myelom oft erst zufällig entdeckt. Erste Symptome können eine reduzierte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, starkes nächtliches Schwitzen, Gewichtsabnahme oder Knochenschmerzen sein. Häufig finden sich Blutarmut, hohe Anfälligkeit für Infektionskrankheiten, Knochenbrüche oder eine Verminderung der Nierenfunktion.

Bei einem Multiplen Myelom kommt es zur unkontrollierten Vermehrung von bösartigen Plasmazellen im Knochenmark. Dadurch werden Blutbildung und Immunfunktion beeinträchtigt. Myelomzellen führen dazu, dass in der Umgebung Knochen abgebaut wird, was oft zu Knochenbrüchen führt. Daneben werden von Myelomzellen Eiweisse ins Blut abgegeben, welche die Nierenfunktion schädigen können.

Ursachen

Die genaue Ursache des Multiplen Myeloms ist unbekannt. Allerdings geht der Erkrankung immer ein Zustand voraus, welchen wir als «monoklonale Gammopathie unbekannter Signifikanz (MGUS)» bezeichnen. Dabei fällt bei Blutuntersuchungen auf, dass das Immunsystem vermehrt ein bestimmtes Eiweiss, ein sogenanntes klonales Immunglobulin, bildet. Diese Situation ist recht häufig und findet sich bei ca. 1% der über 70-jährigen Bevölkerung. Der Übergang eines MGUS in ein Multiples Myelom geschieht im Durchschnitt mit 1% pro Jahr. Daher sollte bei Vorliegen dieser Veränderung der Hämatologe zu Rate gezogen werden.