Wirbelsäulenverletzungen unfallbedingt - Therapien

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Bei der unfallbedingten Wirbelsäulenverletzung sind häufig nicht nur die Knochen, sondern auch Bänder, Bandscheiben, Nerven und das Rückenmark betroffen. Daher ist die Ruhigstellung und korrekte Lagerung der betroffenen Wirbelsäule die wichtigste Erstmassnahme, um Folgeschäden an Nerven und Rückenmark zu verhindern. Die weitere Behandlung sollte immer in einem Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie erfolgen.

Wirbelsäulenverletzungen erfordern ein individuelles Vorgehen, welches sowohl nicht-operative (konservative) als auch operative Behandlungsstrategien beinhaltet. Leichte Wirbelsäulenverletzungen heilen meist mit Schmerzmitteln und Physiotherapie folgenlos aus. Bei Verletzungen der Halswirbelsäule ist das Tragen eines Halskragens zur Ruhigstellung oftmals notwendig. Ein operatives Vorgehen ist immer dann vorgesehen, wenn die Verletzung zu einer Instabilität der betroffenen Wirbelsäulensegmente führt. Je nach Lokalisation stehen hierfür verschiedene offene, aber auch minimal-invasive Operationsverfahren zur Verfügung:

Halswirbelsäule
Verletzungen der Halswirbelsäule werden in der Regel von vorne (ventral) stabilisiert. Der Zugang erfolgt seitlich am Hals, über den die verletzten Strukturen (Bandscheibe, Wirbelkörper) komplett entfernt werden. Anschliessend erfolgt die Stabilisierung durch einen Platzhalter (Cage) und eine Platte. Je nach Lokalisation und Ausmaß der Verletzungen ist auch eine Versorgung von hinten (dorsal) über ein Schrauben-Stab-System oder ein kombiniertes Vorgehen notwendig.  

Brust- und Lendenwirbelsäule
Verletzungen der Brust- und Lendenwirbelsäule werden in der Regel von hinten (dorsal) stabilisiert. Hierbei werden die instabilen Wirbelsäulensegmente über ein Schrauben-Stab-System überbrückend stabilisiert. Eine ergänzende Stabilisierung der Wirbelsäule kann gegebenenfalls von der Seite (lateral) durch die Entfernung des verletzten Wirbelkörpers und den Ersatz durch einen Platzhalter (Cage) erfolgen.

Die Prognose nach einer unfallbedingten Wirbelsäulenverletzung ist im Wesentlichen abhängig vom Ausmass der Beteiligung des Rückenmarks und der Nerven. Die Mobilisation unserer Patientinnen und Patienten erfolgt immer mit Hilfe unserer Spezialistinnen und Spezialisten der Physiotherapie. Je nach Ausmass der neurologischen Ausfallerscheinungen (z.B. Lähmungen) und der Begleitverletzungen kann sich eine Rehabilitation anschliessen oder der Austritt nach Hause erfolgen. Der Heilungsprozess wird in unserer ambulanten Sprechstunde in regelmässigen Abständen klinisch und bildgebend kontrolliert.