Kindliche Skoliosen - Therapien

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Die nicht-operative Therapie kommt bei leichterer Ausprägung zum Einsatz. Die operative Therapie steht dann im Vordergrund, wenn trotz Korsettbehandlung die Skoliose weiter zunimmt, eine neuromuskuläre oder eine angeborene Skoliose besteht.

Die nicht-operative Therapie kommt bei leichterer Ausprägung zum Einsatz. Pfeiler der nicht-operativen Therapie ist die Physiotherapie und die Korsettbehandlung. Das Korsett sollte 23 Stunden pro Tag bis nahe an den Wachstumsabschluss getragen werden, um eine Wirkung zu erzielen. Nach Abschluss der Korsettbehandlung ist keine Entwöhnung notwendig. Die Wirbelsäule entspannt sich nach der Korsettbehandlung, d.h. es kann zu einer Zunahme der Skoliose relativ zum Zustand im Korsett kommen. Dieser Effekt ist zu erwarten. Das Ziel ist ein Skoliose mit Winkeln an der Brustwirbelsäule kleiner als 50° und bei der Lendenwirbelsäule kleiner als 30°. Ansonsten ist das Risiko hoch für eine weitere Zunahme.

Die Operative Therapie steht dann im Vordergrund, wenn trotz Korsettbehandlung die Skoliose weiter zunimmt, eine neuromuskuläre oder angeborene Skoliose besteht. Bei grossen Verkrümmungen nach der Pubertät (lumbal >30° und thorakal >50°) wird in aller Regel die operative Korrektur empfohlen.

Die Operation umfasst eine langstreckige Korrektur mit einem Schrauben-Stab-System. Meist erfolgt der Zugang von hinten. In gewissen Fällen ist ein seitlicher Zugang mit deutlich kürzerer Versteifungslänge möglich. Während der Operation wird die Funktion des Rückenmarkes mit repetitiver Stimulation bzw. Ableitungen über Elektroden am Kopf und Extremitäten überwacht.

Die Nachbehandlung beinhaltet nach der Operation eine rasche Mobilisation. Während der ersten drei Monaten sind keine schweren Arbeiten oder intensiver Sport indiziert. Bei langstreckigen Operationen mit Versteifung in den unteren Lendenwirbelsäulenbereich besteht eine Einschränkung der Beweglichkeit. Verlaufskontrolle jeweils 1.5, 3, 6, 12 und 24 Monate nach einer Operation.