Wasserablation (Aquabeam®)

Aquablation - image guided robotic waterjet ablation (AquaBeam®)

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Mit AquaBeam® steht seit neuestem erstmals ein roboter-assistiertes Alternativverfahren zur Operation der gutartigen Prostatavergrösserung zur Verfügung. Hierbei wird die Bildgebung eines Ultraschallgeräts mit der automatisierten Gewebeabtragung durch einen Hochdruck-Wasserstrahl kombiniert. Die Technik erlaubt eine schonende, schnelle und maximal standardisierte Abtragung von Prostatagewebe.

Wie funktioniert AquBeam®?
Mit Hilfe einer Ultraschall-Sonde, welche über den Enddarm eingeführt wird, kann das zu entfernende Gewebe zu Beginn der Operation genau identifiziert und markiert werden. Das eigentliche Operationsinstrument wird über die Harnröhre eingeführt und ist an die Ultraschall-Sonde gekoppelt. Über dieses kann der zuvor definierte Teil der Prostata mit einem Hochdruck-Wasserstrahl millimetergenau abgetragen werden.

Ultraschall-Sonde Urologie

Mittels Ultraschall-Sonde wird die Prostata identifiziert und der zu entfernende Teil definiert. Das Operationsinstrument wird durch die Harnröhre eingeführt und ist an die Ultraschallsonde gekoppelt. Die Gewebeabtragung erfolgt dann roboter-gesteuert mittels Hochdruck-Wasserstahl.

Dieser Schritt erfolgt nicht freihändig, sondern durch einen unterstützenden Operationsroboter um eine maximale Präzision zu gewährleisten. Die Gewebeabtragung kann dabei durch den Operateur über eine Kamera überwacht werden. Der gesamte Eingriff mit Installation der Gerätschaften dauert gut 20 Minuten, wobei für die Gewebeabtragung nur ca. 3-4 Minuten benötigt werden..

Wie läuft die Behandlung ab?
Der Eingriff wird stationär durchgeführt. Es ist mit einem Spitalaufenthalt von ca. 3-4 Tagen zu rechnen. Die Operation kann in Voll- oder Teilnarkose durchgeführt werden.
Nach Durchführung der Operation wird ein Blasenkatheter eingelegt. Sollte es nach der Operation zu kleineren Nachblutungen kommen, so wird dies frühzeitig entdeckt und mittels einer angehängten Spülung kann die Ausbildung von Blutkoageln in der Blase verhindert werden. Der Blasenkatheter wird in der Regel zwei Tage nach der Operation entfernt.
Nach Durchführung der Operation wird ein Blasenkatheter eingelegt. Sollte es nach der Operation zu kleineren Nachblutungen kommen, so wird dies frühzeitig entdeckt und mittels einer angehängten Spülung kann die Ausbildung von Blutkoageln in der Blase verhindert werden. Der Blasenkatheter wird in der Regel bei normalem postoperativen Verlauf zwei Tage nach der Operation entfernt

Was sind die Vorteile der Behandlung?
Die computergestützte Führung des Instruments in Verbindung mit der sehr genauen Bildgebungstechnologie macht den Eingriff ausserordentlich präzise, sehr schnell und das Ergebnis ist erstmals weitestgehend unabhängig vom durchführenden Operateur. Somit ist eine gleichbleibende hohe Qualität gesichert. Während des kurzen Eingriffs bleibt der Wasserstrahl stets unter der Kontrolle des Operateurs.

Das Verfahren kann bei jeder Ausprägung der Prostatavergrösserung eingesetzt werden. Nebenwirkungen durch elektrische Spannung oder Hitze werden vermieden. Weitere Vorteile bestehen in einer schonenderen Abtragung und einer hiermit verbundenen schnelleren Wundheilung.
Durch die minimale Reizung des Gewebes können Kontinenz und Samenergussfunktion besser geschont werden.
Zusätzlich kann vollständig auf Röntgenstrahlung verzichtet werden, da die gesamte Bildgebung mittels Ultraschall erfolgt.

Was sind Nachteile und mögliche Komplikationen?
Wie bei allen Methoden bei denen Gewebe aus der Prostata entfernt wird, kann es zu kleineren Blutungen kommen. Durch Kontrolle über die einliegende Kamera können Blutungen jedoch frühzeitig erkannt und durch punktgenaue Verödung gestoppt werden.
Da bei der Methode Prostatagewebe abgetragen wird, ist eine Voll- oder Teilnarkose notwendig. Durch den Aufbau des Instruments ist eine sichere Identifikation und Schonung des Schliessmuskels möglich. Das Risiko einer Inkontinenz ist daher minimal. Im Gegenteil zur endoskopischen Enukleation (z.B. HoLEP) wird das vergrösserte Prostatagewebe nicht komplett abgetragen. Ein Nachwachsen mit allenfalls neuerlich notwendiger Operation nach einigen Jahren kann daher nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Des Weiteren kann mit dieser Methode kein Prostatagewebe zur histologischen Untersuchung im Labor gewonnen werden.

Für welche Männer ist AquaBeam® geeignet?
Da bei diesem Verfahren überschüssiges Prostatagewebe entfernt wird, entsteht in der Prostata mehr Platz als bei minimal-invasiven Verfahren (z.B. Prostataembolisation oder iTIND). Die Effizienz von AquaBeam® ist ähnlich wie die der klassischen transurethralen Elektroresektion der Prostata (TURP). Somit kann das Verfahren in allen Krankheitsstadien der gutartigen Prostatavergrösserung angewendet werden. Lediglich für eine sehr ausgeprägte Vergrösserung der Prostata (>80 – 100g) liegen bisher noch eingeschränkte Studienergebnisse vor.
Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung (z.B. Marcoumar oder Plavix) sollten für kurze Zeit pausiert oder umgestellt werden. Die Einnahme von Aspirin kann dagegen problemlos fortgeführt werden