Prostatakrebs Diagnostik und Prostatabiopsie

Prostatakarzinom Diagnostik und Prostatabiopsie

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Das Prostatakarzinom (PCA) ist der häufiste Tumor des Mannes. Nicht jedes Prostatakarzinom verhält sich jedoch gleich aggressiv. Die diagnostischen Abklärungen müssen somit dahingerichtet werden, die Agressivität des Tumors möglichst genau einschätzen zu können, um eine für den Patienten geeignete Therapiestrategie festlegen zu können.

Die bisherige Abklärung von Patienten mit erhöhtem Risiko für das Vorliegen eines signifikanten Prostatakarzinoms besteht aus digital rektaler Untersuchung (DRU) sowie Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA). Ergeben sich suspekte Befunde wird eine TRUS (transrektaler Ultraschall) gesteuerte Biopsie der Prostata durchgeführt. Neu werden nun jedoch diese Ultraschallbilder mit MRT Bildern Computer gestützt fusioniert, um die beste Karzinomdiagnostik zu gewährleisten.

mpMRT (multiparametrische MRT) gestützte Biopsietechniken
Die technische Kombination qualitativ hochwertiger MRT Bilder, auf welchen die tumorsuspekten Prostata-Läsionen durch die Radiologie gekennzeichnet werden, mit den live-Ultraschallbildern erlaubt der Urologin/dem Urologen eine gezielte Biopsie der suspekten Läsionen in der Prostata. Das erlaubt zum einen eine genauere Operationsplanung und zum anderen eine bessere Einschätzung der Tumoraggressivität und somit eine bestmögliche Beratung des Patienten hinsichtlich der möglichen Behandlungsoptionen. Zu diesen Behandlungsoptionen des Prostatakarzinoms gehören die aktive Überwachung, die offene oder laparoskopische DaVinci Operation, eine äussere Bestrahlung, die Brachytherapie wie auch aktuell noch als experimentell zu wertende fokale Therapie.

PSA Diagnostik

Der Prostatakrebs ist ein sehr häufiger Tumor, der die Lebensqualität beeinträchtigen und sogar tödlich sein kann (ca. 4 Prozent der männlichen Todesfälle).

Das Prostatakarzinom kann diagnostiziert werden, bevor es Beschwerden hervorruft. Nur der frühzeitig entdeckte Prostatakrebs ist heilbar. Umgekehrt muss aber nicht jeder früh entdeckte Krebs behandelt werden, da es auch ausgesprochen langsam wachsende Tumore gibt, die nicht zum Tode führen!

Die Blutuntersuchung eines Eiweisses (PSA), das nur von der Prostata ausgeschieden wird, kann bei Erhöhung auf einen Tumor hinweisen (ca. 1 von 4 Fällen), ist aber nicht spezifisch, da es auch bei gutartigen Veränderungen erhöht sein kann. Die Erhöhung stellt somit nur ein Warnsignal dar.

Die Schweizerische Gesellschaft für Urologie empfiehlt, alle Männer über das Risiko des Prostatakrebses sowie über die Vor- und Nachteile der Vorsorgeuntersuchung ab einem Alter von 50 Jahren zu informieren. Obere Grenze ist das biologische Alter von mindestens einer 10-jährigen Lebenserwartung (ca. 70 Jahre). Die untere Altersgrenze liegt im Bereich von 40 bis 45 Jahren, wenn in der Familienlinie eine Prostatakrebserkrankung aufgetreten ist.

Man sollte das PSA und das Abtasten der Prostata bei Patienten nicht durchführen, wenn sie nicht vorher ausführlich über die Vor- und Nachteile einer Vorsorgeuntersuchung und einer möglichen Therapie (Urinverlust ca. 2 bis 6 % der Fälle, Potenzstörungen 20 bis 80 % der Fälle, therapeutisch angehbar) informiert worden sind und im Falle einer notwendigen Therapie diese evtl. akzeptieren könnten.

Falls Sie die Vorsorgeuntersuchung bejahen, sollten Sie wissen, dass nur mittels Gewebsuntersuchung festgestellt werden kann, ob Sie Tumorzellen in der Prostata haben. Das Ziel der Prostatabiopsie ist es unter Verwendung von örtlicher Betäubung möglichst schonend Gewebeproben zu erhalten.

Wenn man versucht, eine Zusammenfassung zu formulieren, so ist der PSA-Test für «den» Mann ein Thema, der auch die Nebenwirkungen bei einer allfällig notwendigen Therapie akzeptieren würde. Stellt sich bei der weiteren Diagnostik ein Krebs dar, so ist es nicht notwendig, jeden Tumor zu behandeln. Der Aggressivere kann jedoch durch frühzeitige Behandlung eine wesentlich bessere Prognose bzw. Heilung haben.