Fingergelenksarthrose

Die Fingergelenksarthrose ist ein Sammelbegriff für Abnutzungserscheinungen in den unterschiedlichen Gelenken der Finger unserer Hand.

Man unterscheidet dabei die Arthrose der Fingergrundgelenke (rot), der Fingermittelgelenke, Bouchardarthrose (gelb) und der Fingerendgelenke, Heberdenarthrose (grün).
Zusammen machen sie den grössten Anteil der Arthrosen aller Gelenke des Körpers aus.

Fingergelenksarthrose

 

Die Fingergelenksarthrose kann verschiedene Ursachen haben. Eine erbliche Komponente kann vorhanden sein, auch gelenknahe, fehlverheilte Brüche führen in manchen Fällen zum vorzeitigen Verschleiss. Viele Patienten mit Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreiss (Autoimmunerkrankungen) leiden teils bereits schon im mittleren Lebensalter an schmerzhaften Veränderungen der Fingergelenke.

Wie bei allen Arthrosen kommt es häufig zu Schwellung, Schmerz und Bewegungseinschränkungen. In einigen Fällen steifen die Finger zunehmend ein oder weichen zur Seite ab.

Die Funktion der gesamten Hand wird dadurch erheblich beeinträchtigt.

 

Behandlung

Konservativ

Eine Heilung der Arthrose an den Fingergelenken ist bisher nicht möglich. Im Anfangsstadium lindern entzündungshemmende Medikamente, physikalische Massnahmen oder eine Injektionstherapie mit einem Kortisonpräpart die Beschwerden.

 

Operativ

Ist die Fingergelenksarthrose bereits sehr weit fortgeschritten, ist eine Schmerzreduktion und Bewegungsverbesserung häufig nur noch durch eine Operation möglich.

Hierbei stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.

 

An den Fingermittelgelenken hat sich die Silikonprothese bewährt. Die Erfahrungen mit dieser Technik reichen bereits bis in die 1960ger Jahre zurück.

Über einen Hautschnitt am handinnenflächenseitigen Finger wird ein Teil des abgenutzten Gelenkes entfernt und der Silikonplatzhalter eingesetzt. Die Beübung des Fingers soll bereits am Tag nach der Operation erfolgen. Nach durchschnittlich 6 Wochen ist die Hand wieder voll einsatzfähig.

 

Prothese Fingergrundgelenk

 

Bei stark ausgelockerten Gelenken oder Fehlstellungen kann insbesondere am Zeige- und Mittelfinger auch eine Titanprothese eingesetzt werden. Da bei dieser Technik nur ein kleiner Teil des Gelenkes entfernt werden muss (Oberflächenersatz) und die führenden Seitenbänder erhalten bleiben, kann insgesamt meist eine hohe Stabilität erreicht werden.

Prothese Fingermittelgelenk

 

An den Fingerendgelenken wird meist eine Versteifung durchgeführt, da der Anteil dieser Gelenke an der gesamten Handfunktion relativ gering ist und auch ein versteiftes Fingerendgelenk meist keine wesentliche Beeinträchtigung der Greiffunktion darstellt. Dies muss jedoch im Einzelfall immer abhängig vom (beruflichen/sportlichen) Anspruch gemacht werden.

Die Operation kann mit einer kleinen Titanschraube durchgeführt werden, welche im Körper verbleibt oder auch mit Drahtstiften, welche nach vollständiger Knochenheilung entfernt werden.

Die Ruhigstellung des Fingers in einer Schiene muss je nach Operationsverfahren für 2-6 Wochen erfolgen. Danach ist meist die volle Belastung möglich.

Arthrodese Fingerendgelenk