Verletzungen: Trauma, Osteoporose

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Ca. 50 Prozent aller Wirbelsäulen- und Rückenmarksverletzungen geschehen durch Verkehrsunfälle. Ca. 35 Prozent durch einen Sturz aus grosser Höhe. Ca. 15 Prozent entstehen durch Arbeit-, Sport- und Badeunfälle sowie Suizidversuche.

Osteoporotische Frakturen

Bei Frakturen (Brüchen) an der Wirbelsäule hat die Knochenqualität einen grossen Einfluss. Osteoporotische Frakturen können ohne Ereignis oder durch minimale Krafteinwirkungen wie z.B. Stolpern oder Husten ausgelöst werden. Der Wirbelkörper wird dabei nicht gespalten, sondern die Deck- und/oder Bodenplatte wird eingestaucht. Der Wirbelkörper kann dabei signifikant seine Form verändern. Der auftretende lokale Schmerz ist hauptsächlich in der sitzenden und stehenden Position vorhanden und nimmt im Liegen drastisch ab. Bei schwerer  Deformierung des Wirbelkörpers kann in gewissen Fällen eine Verengung des Nervenkanals auftreten mit Ausstrahlungen in die Beine oder sogar einem Kräftedefizit der Beine.

Die Abklärung erfolgt mittels Röntgen des betroffenen Wirbelsäulenabschnittes. Die Behandlung ist in aller Regel nicht-operativ. Die osteoporotische Fraktur heilt innerhalb von 3-4 Monaten ab. Der eingestauchte Wirbel behält seine deformierte Form bei. Eine Aufrichtung des Wirbelkörpers mit nicht-operativen Massnahmen ist nicht möglich.

Röntgenkontrollen 2, 6 und 12 Wochen nach der Erstdiagnose helfen dabei, eine weitere Zunahme der Fraktur frühzeitig zu erkennen. Eine Korsetttherapie wird nicht empfohlen, da sie keine Vorteile gegenüber der Behandlung ohne Korsett hat.

Bei der Operation wird der Wirbelkörper mit einer minimalinvasiven Zementinjektion in sich gestärkt.

Ob operativ oder nicht-operativ, das Grundproblem, die Osteoporose, muss behandelt werden. Ansonsten bleibt das Risiko für weitere Frakturen im Verlauf hoch. Die Anmeldung zur Knochendichtemessung und Therapie der Osteoporose erfolgt normalerweise durch die Hausarztpraxis.

Traumatische Frakturen

Traumatische Frakturen werden durch ein adäquates Trauma verursacht. Ca. 50% aller Wirbelsäulen- und Rückenmarksverletzungen geschehen durch Verkehrsunfälle. Etwa 35% durch einen Sturz aus grosser Höhe und 15% Prozent durch Arbeit-, Sport- und Badeunfälle sowie Suizidversuche. Die Verletzungsmuster können von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein. Die Abklärung erfolgt mittels Röntgen und Computertomographie (CT).

Bei stabilen Verletzungen, kann die Fraktur unter regelmässiger klinischer und Röntgenkontrolle ohne Operation ausgeheilt werden. Je nach Verletzung besteht ein gewisses Risiko von verbleibenden chronischen Schmerzen. In diesem Fall kann eine Versteifungs-Operation diskutiert werden.
Bei instabilen Verletzungen erfolgt eine Operation. Das Ausmass der Operation ist abhängig von der Art und dem Ausmass der Verletzung. Die Nachbehandlung erfolgt ohne Korsett. Die operativ stabilisierte Wirbelsäule hat nach der Ausheilung mindestens die gleiche Stabilität wie eine gesunde Wirbelsäule.