Narkolepsie (Schlafkrankheit/Schlafsucht)

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Die Narkolepsie ist eine seltene neurologische Erkrankung (0.2-1.6/1000), die zu einer stark erhöhten Tagesschläfrigkeit führt. Obwohl die Erkrankung häufig schon im jugendlichen Alter beginnt wird die Diagnose erst Jahre nach Auftreten der ersten Symptome gestellt, da eine erhöhte Tagesschläfrigkeit erst anderen Ursachen zugeschrieben wird.

Die Narkolepsie ist charakterisiert durch eine exzessive Tagesschläfrigkeit. Das unaufhaltsame Schlafbedürfnis überfällt die Betroffenen in unpassenden Situationen.

Viele Patienten erleben Anfälle mit plötzlicher Muskelschwäche, welche durch starke Emotionen, meistens Lachen ausgelöst werden, sogenannte Kataplexien.

Etwa die Hälfte der Patienten berichtet über Lähmungserscheinungen beim Einschlafen oder beim Aufwachen (Schlaflähmungen) oder über traumähnliche Wahrnehmungen. 

Narkolepsie ist eine neurologische Krankheit. Sie ist eine Störung der Schlaf-Wach-Regulierung, deren Zentren im Hirnstamm und im Zwischenhirn liegen. Als Ursache vermutet man einen Autoimmunprozess, welcher zur Zerstörung der Hypocretin/Orexin- bildenden Hirnzellen im Hypothalamus führt.

Man nimmt an, dass dieser Prozess bei einer genetische Veranlagung (positives HLA DQB1*0602) zusammen mit einem auslösenden Moment, z.B. Infektionskrankheiten oder Impfungen, in Gang gesetzt wird. 

Die Krankheit kann in jedem Alter auftreten, häufig sind aber junge Erwachsene betroffen. Die Symptome sind sehr unterschiedlich ausgeprägt. Kataplexien entwickeln sich möglicherweise erst Wochen oder Jahre nach dem Auftreten der exzessiven Tagesschläfrigkeit. Bei Kindern präsentiert sich die Krankheit oftmals als auffällig langer Nachtschlaf oder als Wiederaufnahme von früheren Tagesschläfchen. Die Diagnosestellung, insbesondere das frühzeitige Erkennen der Krankheit, ist daher nicht immer einfach.

Ist die Krankheit einmal aufgetreten, bleibt sie ein Leben lang bestehen. Medikamente helfen die Symptome zu lindern, eine Heilung ist jedoch bis heute noch nicht möglich.