Vaskuläres Kompressionssyndrom - Behandlung

Trigeminusneuralgie, Hemispasmus Facialis, Glossopharyngeusneuralgie

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  • St.Gallen
Die Klinik für Neurochirurgie des Kantonsspitals St.Gallen verfügt über einen grossen Erfahrungsschatz in der Behandlung von Nervenkompressionssyndromen.

Aufgrund der sehr guten Ergebnisse der operativen Verfahren bieten wir den Betroffenen schon früh die Operation an. Dies sobald mit der medikamentösen Behandlung kein ausreichender Effekt erzielt wird oder dabei zu viele Nebenwirkungen auftreten. Es wird aber das ganze Behandlungsspektrum angeboten und mit den Patienten besprochen.

Die konservative Behandlung

In aller Regel erfolgt zuerst ein medikamentöser Behandlungsversuch. Oft wird eine Kombination von verschiedenen Medikamenten verordnet, vor allem finden aber Medikamente gegen Epilepsie (Antiepileptika) Anwendung.

Bei Reizungen des Nervus Facialis (Hemispasmus Facialis) werden als Therapie der ersten Wahl wiederholte, lokale Injektionen mit Botulinumtoxin durchgeführt.

Die interventionelle Behandlung

Ist die medikamentöse Behandlung nicht ausreichend oder erzeugt zu starke Nebenwirkungen und ist keine Blutgefässschlinge am Hirnnerv erkennbar, können perkutane Verfahren wie die Glycerolrhizotomie, Thermokoagulation oder auch eine Bestrahlung versucht werden. Der Erfolg dieser Methoden ist in der Regel jedoch nur vorübergehend.

Die operativen Behandlungen

Neurovaskuläre Dekompression nach Jannetta

Kann eine Blutgefässschlinge im MRI am symptomatischen Hirnnerv nachgewiesen werden, ist die Operation die Behandlung der ersten Wahl. Hier wird unter Vollnarkose eine ca. 2 cm grosse Eröffnung der Schädelkalotte hinter dem Ohr durchgeführt. Mikrochirurgisch wird die Gefässschlinge vom Nerv wegverlagert und mit einer Teflonwatte abgepolstert. In über 80% der Fälle erreicht man so eine Schmerzfreiheit oder zumindest eine massive Schmerzreduktion.

Interne Neurolyse («nerve combing») 

Neuere Studien haben gezeigt, dass Verklebungen der feinen Hirnhaut um den Nerv ebenso zu einer Trigeminusneuralgie führen können. In diesen Fällen zeigt sich im MRI keine Gefässschlinge am Nerv. Über den gleichen operativen Zugang wie bei der Operation nach Jannetta werden diese Verklebungen mikrochirurgisch gelöst und die Ummantelung des Nerven eröffnet. So können die einzelnen Nervenfasern entlastet werden und haben keinen unmittelbaren Kontakt mehr zueinander. Die Erfolgsraten sind vergleichbar mit denen der neurovaskulären Dekompression nach Jannetta.