Behinderte Nasenatmung

verstopfte Nase

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Eine vorübergehend blockierte Nase kennt jeder. Schlimm wird eine verstopfte Nase, wenn Ihre Nasenatmung ständig ungenügend ist und Sie auch in Ruhe durch den Mund atmen müssen. Das ist nicht nur lästig: Mundatmung bei einer verstopften Nase erhöht auf Dauer das Kariesrisiko und kann Schnarchen verschlimmern. Sobald die Nase die Atemluft nicht mehr anwärmt und befeuchtet kann die trockene und kalte Luft empfindliche Bronchien reizen.

Verstopfte Nase – Was steckt dahinter?

Für eine «freie» Nase braucht es mehr als nur den Luftstrom beim Ein- und Ausatmen. Die Wahrnehmung einer freien Nase, der ungehinderten Nasenatmung entsteht nämlich im Gehirn. Dort werden unterschiedlichen Informationen zu einer Wahrnehmung der Atmung verarbeitet. Wesentlich ist die Abkühlung der Schleimhaut beim Einatmen durch Verdunstung an der feuchten Scheimhautoberfläche, ähnlich wie die Abkühlung der nassen Haut im Wind. Dies ist für die gefühlte Atmung vermutlich sogar wichtiger als der messbare Widerstand der Nase.

Jedem ist klar, dass eine krumme Nasenscheidewand die Nase verstopfen kann, oft einseitig. Bei schmalen Nasenlöchern kann zudem der Nasenflügel beim Einatmen angesaugt werden. Das ist auf den ersten Blick von aussen zu sehen und stört vor allem beim Sport.

Mögliche Faktoren für eine verstopfte Nase und eine behinderte Nasenatmung sind:

Schleimhautschwellung als Grund für eine verstopfte Nase

Wie die Schwellung der Nasenschleimhaut geregelt wird, ist bis heute nicht ganz klar. Nicht selten bleibt die Frage nach der Ursache der Schleimhautschwellung unklar. Dafür kennen wir viele, aber längst nicht alle Faktoren, die die Steuerung stören. Bekannt sind Allergien, die etwa jeden fünften Menschen betreffen. Heuschnupfen ist durch die typischen Symptome und die das zeitlich begrenzte Auftreten meist einfach zu erkennen. Bei einer chronisch verstopften Nase sollte zudem nach einer Allergie gegen Hausstaubmilben oder Tierhaare gesucht werden.

Eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung mit Entzündung der Nasenschleimhaut ist ebenfalls häufig. Hinzu kommen Reizungen der Schleimhaut durch Berufsstoffe (z.B. Stäube oder Kühlschmierstoffe) sowie eine Überlastung der Nasenschleimhaut durch kalte, trockene Luft. Bei einer besondere Form der Nasen- und Nasennebenhöhlenentzündung bilden sich Polypen, die das Riechvermögen einschränken und die Nase komplett verstopfen können.

Typisch für eine überwiegend durch eine Schleimhautschwellung bedingte verstopfte Nase ist sind entweder wechselseitige oder beidseitige Beschwerden. Es ist also in der Regel nicht nur eine Nasenseite betroffen.

Verkrümmte Nasenscheidewand als Grund für eine verstopfte Nase

Für eine Nasenatmungsbehinderung durch eine verkrümmte Nasenscheidewand sind einseitige Beschwerden typisch. Der Blick in die Nase (Rhinoskopie) zeigt dann eine Verlegung einer Nasenseite durch eine Verschiebung oder Verkrümmung der Nasenscheidewand. Nicht selten führt eine verkrümmte Nasenscheidewand erst in Verbindung mit einer Schleimhautschwellung zu Beschwerden.

Instabiler Nasenflügel als Grund für eine verstopfte Nase

Auch für einen instabilen oder kollabierenden Nasenflügel gibt es meist mehrere Ursachen. Dieses Problem ist auf den ersten Blick erkennbar und tritt häufig bei einem schmalen Nasenloch und einem weichen Nasenflügel auf. In der Nase besteht häufig auf der betreffenden Seite eine Verkrümmung der Nasenscheidewand oder ein Fehlstand der Unterkante der Nasenscheidewand.

 

Atmung und Angst

Manchmal spielen psychische Faktoren eine wesentliche Rolle bei der Wahrnehmung der Atmung. Redewendungen wie «die Nase voll haben», «den Hals zuschnüren», «die Luft anhalten» geben darauf einen Hinweis. Eine Angst- oder Panikstörung geht häufig mit dem Gefühl einer ungenügenden Atmung bis hin zu Erstickungsgefühl einher. Eine Hyperventilation ist vielen Betroffenen nicht bewusst.

Ihre Ansprechpersonen

Abel-Jan Tasman

PD Dr. Abel-Jan Tasman

Leitender Arzt/Stv. Chefarzt, Bereiche Rhinologie und Plastische Gesichtschirurgie
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Benjamin Hunter

Dr. Benjamin Hunter

Leitender Arzt, Bereiche Rhinologie und Plastische Gesichtschirurgie
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Diagnostik

In einem ersten Schritt wird die äussere Nase bezüglich ihrer Form und Stabilität beurteilt. Dazu gehört ein Abtasten der Nasenspitze, der Nasenflügel und des Nasenstegs. Danach erfolgt ein Blick in die Nase mit einem Nasenspreizer oder mit einem Endoskop. Dabei wird die Nasenhöhle von der Nasenspitze bis zum Nasenrachen beurteilt. Diese Untersuchung ist unverzichtbar. Sie ist für Sie nicht unangenehm.
Eine Allergietest am Unterarm (Pricktest) gehört zur Abklärung. Dieser ebenfalls nicht belastende Test gibt auf einfache Art Hinweise auf Heuschnupfen oder Milben- bzw. Tierhaar- oder Schimmelpilzallergien. Ergänzt werden die Untersuchungen oft durch einen Riechtest mit Duftstiften und manchmal durch Bestimmung von Entzündungszellen im Nasensekret.

Behandlungsmethoden

Einen Behandlungsplan erstellen wir gemeinsam mit Ihnen unter Berücksichtigung Ihrer persönlichen Präferenz und unserer Beurteilung der Untersuchungsbefunde. Bei Hinweisen auf eine allergische Ursache werden wir überlegen, ob eine Vermeidung des Auslösers in Betracht kommt. Dies gilt auch für Auslöser am Arbeitsplatz. Bei Regulationsstörungen der Schleimhaut durch eine allergische oder nicht-allergische Entzündung wird häufig versuchsweise mit einem Kortisonspray behandelt. Dieses wirkt in der Nase entzündungshemmend, belastet den Körper jedoch nicht. Eine Operation kommt in Betracht, wenn diese Massnahmen nicht ausreichen oder ein mechanisches Problem (Nasenscheidewandverkrümmung, instabiler Nasenflügel) eindeutig im Vordergrund steht.