Daumensattelgelenksarthrose / Rhizarthrose

Die Rhizarthrose bezeichnet die Verschleisserscheinung des Daumensattelgelenks.

Dieses Gelenk wird aus den Gelenkflächen des ersten Mittelhandknochens und des grossen Vieleckbeines gebildet.

Daumensattelgelenksarthrose

 

Die Ursache dieser Erkrankung ist häufig unklar, wobei eine angeborene Überdehnbarkeit der Bänder diskutiert wird. Dies führt zu einer Reduktion der Kontaktflächen und damit über eine gesteigerte Druckbelastung im Gelenk zu Schäden am Gelenküberzug (Knorpel).

Weitere Faktoren können sein:

  • Hormonelle Ursachen, wobei insbesondere Frauen nach den Wechseljahren betroffen sein können
  • Folgezustände nach Abheilung gelenknaher Brüche

Im Frühstadium der Erkrankung besteht häufig eine Kraftlosigkeit des Daumens verbunden mit Schmerzen. Zum Beispiel beim Umgreifen einer Wasserflasche oder dem Öffnen eines Schraubverschlusses. Im Verlauf können die Schmerzen zunehmen und auch in andere Bereiche ausstrahlen.

Es kommt zu einem Anschwellen der Weichteile über dem Gelenk, der Daumen wird aus seiner normalen Position heraus in eine Beugestellung gezogen. Das benachbarte Daumengrundgelenk wird häufig kompensatorisch überstreckt.

 

Behandlung

Im Frühstadium der Erkrankung ist häufig eine konservative Behandlung mit Ruhigstellung oder eine Injektionstherapie mit einem Kortisonpräpart möglich. Auch eine Gelenkspiegelung mit Entfernung der meist entzündlich veränderten Gelenkinnenhaut oder eine sogenannte Umstellungsosteotomie, bei der die Neigung der Gelenkfläche des Sattelgelenks verändert wird, sind als Therapieversuche möglich.

Bei anhaltenden Beschwerden wird in der Regel die operative Entfernung des zerstörten grossen Vieleckbeins, die Einsetzung einer Gelenksprothese oder eine Versteifung empfohlen.

 

Operation

Prothese des Daumensattelgelenks

Bei fortgeschrittenem Verschleiss ist meist der Ersatz des Gelenkes durch ein künstliches Kugelgelenk (Daumensattelgelenksprothese) möglich. Häufig kann dabei ein hohes Mass an Beweglichkeit und Belastungsfähigkeit bei gleichzeitiger Schmerzfreiheit erreicht werden.

Vorteilhaft ist auch die rasche Wiederherstellung der Greiffunktion.

Nach der Operation sollte für 3 Wochen eine Daumenschiene getragen werden, aus welcher heraus das Gelenk bereits beübt werden darf. In den folgenden 3 Wochen kann die Belastungsfähigkeit trainiert werden, wobei die Schiene nur noch zum Schutz vor ungewollten Bewegungen getragen werden muss.

Daumensattelgelenksprothese

 

Trapeziumentfernung

Bei dieser Operation wird das grosse Vieleckbein (Os trapezium) entfernt und der Daumenstrahl mit einem Teil einer körpereigenen Sehne am Zeigefingerstrahl aufgehängt. Zusätzlich wird der durch die Knochenentfernung entstandene Hohlraum mit dieser Sehne aufgefüllt.
Diese Operation wird als Resektions-Suspensions-Interpositions-Arthroplastik nach Epping bezeichnet und hat den Vorteil, dass nur körpereigenes Gewebe verwendet wird.

Nach der Operation ist eine sechswöchige Ruhigstellung in einer Daumengipsschiene erforderlich. Mit einem Belastungsaufbau des Daumens kann meist 8 Wochen nach der Operation wieder begonnen werden.

 

Versteifung des Daumensattelgelenkes

Bei Patienten mit hohem Anspruch an die Belastungsfähigkeit ihrer Hand kann alternativ hierzu die Versteifung des Daumensattelgelenkes mit einer Platte und Schrauben durchgeführt werden. Auch bei dieser Operation ist eine Gipsruhigstellung und ein nur schrittweiser Belastungsaufbau erforderlich.